Stockholm-Vize hält Märchenstunde als Dragqueen
Es soll ein Zeichen gegen «Intoleranz und Populismus» sein: Der schwedische Politiker Jan Jönsson führte als Dragqueen eine Märchenstunde für Kinder durch.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine rechtsextreme Partei Schwedens kritisiert Märchenlesungen von Dragqueens.
- Der Vizebürgermeister von Stockholm hat nun ein Zeichen gegen Intoleranz gesetzt.
- Er hat sich als Dragqueen verkleidet und eine Märchenlesung für Kinder gehalten.
Im Rahmen einer Kampagne gegen «Intoleranz und Populismus» hat sich Stockholms stellvertretender Bürgermeister als Dragqueen in Schale geworfen.
So hielt er eine Märchenstunde für Kinder ab. Jan Jönsson ist Mitglied der rechts-mitte Partei «Die Liberalen». Hintergrund dieser Aktion ist die wiederholte Kritik der rechtsextremen Schwedendemokraten an den Märchenstunden der Dragqueens. Anfang Mai bezeichnete Jimmie Akesson es als «verrückt», Steuergelder für Dragqueen-Stunden auszugeben.
«Schweden soll ein freies Land sein»
Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte der 45-Jährige: «Ich benutze mich selbst als eine Art Leinwand für die Drag-Künstler ... um zu sagen, dass wir denken, dass jeder die Freiheit haben sollte, sich selbst auszudrücken.»
Einige Parteien hätten versucht, die Freiheiten anderer und insbesondere die der Dragqueens einzuschränken. «Mit dieser Haltung hoffe ich, dass mehr Menschen in der Lage sein werden, zu sagen: ‹OK, jetzt ist es genug. Schweden sollte ein freies Land sein.›»
Sagor är inte farliga för barn och det är inte dragqueens heller. Däremot har populism och intolerans krossat många individers drömmar genom historien. pic.twitter.com/HKrcDVTBXA
— Jan Jönsson (@janjoensson) June 13, 2023
Auf Twitter wurde das Video x-fach geteilt. Jönnson trägt darin eine blonde Perücke, falsche Wimpern und ein blaues Kleid. Er liest eine Passage aus dem Buch «Die Brüder Löwenherz» von der berühmten schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren vor. Es handelt davon, für seine Überzeugungen einzustehen, auch wenn dies gefährlich ist.
Jönsson sagt am Schluss des Clips: «Geschichten sind für Kinder nicht gefährlich. Und Dragqueens sind es auch nicht. Aber Populismus und Intoleranz sind gefährlich für Kinder und für Erwachsene.»