Streaming bringt im globalen Musikmarkt zwei Drittel des Umsatzes
Der weltweite Musikmarkt wächst weiter, und der Hauptgrund dafür ist das Streaming.

Der weltweite Musikmarkt befindet sich weiter auf Wachstumskurs, und das hat vor allem einen Grund: Streaming. 2024 wurden bereits 69 Prozent des Gesamtumsatzes auf diese Weise erwirtschaftet, teilte der internationale Musikwirtschaftsverband IFPI am Mittwoch mit.
Insgesamt ist der Markt um 4,8 Prozent auf 29,6 Milliaren Dollar gewachsen. Die Streamingeinnahmen lagen bei 20,4 Milliarden Dollar, ein Plus von 9,5 Prozent.
«Es war ein aussergewöhnliches Jahr für Musik», sagte Victoria Oakley, seit Juni des Vorjahres IFPI-Vorsitzende. Sie spielte damit auf globale Erfolge wie Charli XCXs Album «brat» oder das Ende der Rekordtournee von Taylor Swift an.
Die Musikindustrie, «ein kleiner, aber mächtiger Sektor», hat zum zehnten Mal in Folge zugelegt. Zwar sei das Wachstum etwas geringer als in den Jahren davor ausgefallen, «aber es ist immer noch ein Plus, um das uns viele andere Bereiche beneiden», so Oakley. Grundsätzlich erkenne sie weiterhin Potenzial für Entwicklung, etwa was eine engere Verbindung von Fans mit Künstlern betrifft, aber auch Kollaborationen über Genres und Grenzen hinweg.
Künstliche Intelligenz als mächtiges Tool für Künstler und Konsumenten
Für den aktuellen «Global Music Report» habe man sich besonders mit Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt: «Sie kann im besten Fall ein wirklich mächtiges Tool für Künstler und Konsumenten gleichermassen sein.»
Allerdings gab Oakley zu bedenken, dass es starke rechtliche Rahmenbedingungen brauche, um das automatisierte und unlizenzierte Abgreifen von urheberrechtlich geschütztem Material zu verhindern. Auch hinsichtlich Piraterie könne KI im Worst Case wie ein Beschleuniger wirken. «Wir müssen sicherstellen, dass die Möglichkeiten der KI für Musik korrekt genutzt werden.»
Das Plus der Streamingeinnahmen ist auch verknüpft mit einer wachsenden Anzahl von Abonnentinnen und Abonnenten. Diese stieg 2024 um 10,6 Prozent auf 752 Millionen. Im Fall von werbefinanzierten Streamingplattformen stiegen die damit verbundenen Einnahmen um moderate 1,2 Prozent.
Einen Rückgang gab es bei physischen Formaten, die insgesamt 3,1 Prozent einbüssten. Gegenläufig ist die Entwicklung bei Vinyl-Schallplatten: Die damit erzielten Einnahmen wuchsen zum 18. Mal in Folge und verbuchten im Vorjahr ein Plus von 4,6 Prozent. Einnahmen aus Aufführungsrechten landeten mit einem Plus von 5,9 Prozent bei 2,9 Milliarden Dollar.