Streiks und Spritmangel an Frankreichs Tankstellen dauern an
In Frankreich wird seit drei Wochen gestreikt. Heute will die Gewerkschaft CGT entscheiden, wie es weitergeht.

Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich streiken Mitarbeiter in Raffinerien seit drei Wochen.
- Die Gewerkschaft CGT will am Dienstagabend klären, ob der Arbeitskampf weitergeführt wird.
- Die Gewerkschaften hatten zuletzt einen branchenübergreifenden Streik ausgerufen.
Die Streiks in vielen französischen Raffinerien und der Spritmangel an Tankstellen dauern an. Die Gewerkschaft CGT wollte am Dienstagabend entscheiden, ob der seit drei Wochen laufende Streik für mehr Lohn fortgeführt oder teils oder komplett beendet wird, wie der Sender BFMTV berichtete.
An rund 28 Prozent der Tankstellen war wenigstens einer der Kraftstoffe ausverkauft. Etliche Tankstellen schlossen vorübergehend ganz. Mehrfach verpflichtete die Regierung bereits streikendes Personal zum Dienst. Damit soll eine Blockade des Landes angesichts langer Warteschlangen an den Zapfsäulen abgewendet werden.
Die Gewerkschaften nahmen dies zum Anlass, am Dienstag landesweit und branchenübergreifend zu streiken, um den Respekt des Streikrechts sowie höhere Löhne, Renten und Sozialleistungen zu fordern.

In Dutzenden Städten gab es Protestkundgebungen. Der Streik führte zu Beeinträchtigungen bei der Bahn, im Nahverkehr sowie teils auch in Schulen. Die Resonanz war unterschiedlich. Während bei der Staatsbahn SNCF nur jeder zweite Regionalzug fahren sollte, gab es im Pariser Metronetz fast keine Einschränkungen.
Erst am Sonntag waren in Paris nach einem Aufruf der Linkspartei von Jean-Luc Mélenchon Zehntausende Menschen gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron auf die Strasse gegangen. Im Elysée-Palast macht sich die Sorge breit, dass die Situation wieder ähnliche Proteste entzünden könnte wie die der Gelbwesten. Damals war die Erhöhung von Steuern auf Kraftstoff der Auslöser für umfangreiche Sozialproteste.