Strobl zu Mannheim: «Schliessen politisches Motiv nicht aus»
Die tödliche Gewalttat von Mannheim ist Thema im Innenausschuss. Minister Strobl nimmt die Ermittler gegen Vorwürfe in Schutz.

Im Zusammenhang mit der Todesfahrt von Mannheim schliessen die Ermittler ein politisches Motiv weiterhin nicht aus. Hinweise auf mögliche Kontakte des Täters ins rechtsextreme Milieu seien den Behörden bekannt und stünden im Fokus der Ermittlungen. Dies sagte Innenminister Thomas Strobl im Innenausschuss des baden-württembergischen Landtags.
Vorwürfe, die Polizei sei auf dem rechten Auge blind, seien haltlos und entbehrten jeder Substanz, so der CDU-Politiker. So habe er in der Presse lesen müssen, er habe den Täter als psychisch krank abgestempelt und sich wenig für den extremistischen Hintergrund interessiert – die Unterstellung weise er zurück.
Teilnahme an «Reichsbürger»-Versammlungen
Man habe in sozialen Medien festgestellt, dass der Täter an grossen Versammlungen von «Reichsbürgern» teilgenommen habe, sagte der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger. Auch habe man in sozialen Netzwerken Bilder gefunden, die den Täter am Schiessstand mit Waffen zeigen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand gebe es aber weiter keine Anhaltspunkte dafür, dass ein extremistisches oder politisches Motiv für die Tat tatleitend gewesen sei, so Strobl. Der Mann habe seit vielen Jahren an einer psychischen Erkrankung gelitten und habe sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden.
Zwei Menschen kamen ums Leben
Ein 40-jähriger Deutscher war am Rosenmontag mit seinem Auto Hunderte Meter weit durch die Mannheimer Fussgängerzone gerast und absichtlich auf Menschen zugefahren. Eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen ums Leben.
14 Menschen wurden verletzt. Fünf von ihnen schwer. Tatverdächtig ist ein 40-jähriger Deutscher aus Ludwigshafen.