Studie

Studie: Fossile Stromproduktion hat Höhepunkt überschritten

DPA
DPA

Grossbritannien,

Vom Herdfeuer zum Solarkraftwerk: Beim Ausbau der Energieversorgung werden viele Entwicklungsländer Gas und Kohle überspringen, prophezeit eine neue Studie.

Viele Entwicklungsländer könnten Kohle und Gas beim Ausbau ihrer Energieversorgung überspringen. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa
Viele Entwicklungsländer könnten Kohle und Gas beim Ausbau ihrer Energieversorgung überspringen. Foto: Monika Skolimowska/zb/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die weltweite fossile Stromproduktion hat nach einer neuen Studie zweier Nichtregierungsorganisationen ihren Höhepunkt mutmasslich bereits im Jahr 2018 überschritten.

Wegen der stark gesunkenen Kosten von Sonnen- und Windenergie würden viele Entwicklungsländer Kohle und Gas beim Ausbau ihrer Energieversorgung quasi überspringen, argumentieren die britische Initiative Carbon Tracker und das indische Institut CEEW in dem am Mittwoch veröffentlichten Papier.

Grundlage der Studie sind vor allem die Daten und Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA und der OECD. Ausgangspunkt ist, dass der Energieverbrauch in Schwellen- und Entwicklungsländern weit schneller steigt als in den Industriestaaten des Westens und Japan.

2019 verbrauchte ein durchschnittlicher US-Bürger nach Daten der OECD über 10 Megawattstunden Strom pro Kopf, Europäer und Chinesen unter 6 Megawattstunden, Inder und Afrikaner hingegen nur etwa eine Megawattstunde.

Bis 2040 werden demnach 88 Prozent des steigenden Strombedarfs in den sogenannten «emerging markets» anfallen - an erster Stelle China, gefolgt von Indien und Ländern wie Vietnam. In den entwickelten Industriestaaten wurde der Höhepunkt der fossilen Stromproduktion nach Daten der OECD bereits 2007 überschritten.

China spielt eine Schlüsselrolle, da die Volksrepublik weltgrösster Emittent von Treibhausgasen ist und der Energiebedarf nach wie vor rasant wächst. Die Autoren gehen davon aus, dass fast 40 Prozent des steigenden Weltstrombedarfs bis 2040 in China anfallen werden. Derzeit wird in China noch mehr Kohlestrom zugebaut als Ökostrom, doch gehen die Autoren davon aus, dass sich dies bis 2025 ändern wird.

Abgesehen von China wird der Studie zufolge der steigende Stromverbrauch in Schwellen- und Entwicklungsländern bereits jetzt zum allergrössten Teil durch erneuerbare Energien gedeckt. Demnach wurden 2019 87 Prozent des Zuwachses der Stromproduktion mit Hilfe von Wind und Sonne erzeugt. In Summe aber spielt vor allem die Windkraft in diesen Ländern mit 4 Prozent Anteil an der Stromproduktion bislang noch eine untergeordnete Rolle in der Energieerzeugung.

Eine Analogie sehen die Autoren in der Entwicklung des Telefons in den vergangenen Jahrzehnten: Viele Entwicklungsländer haben nie ein Festnetz aufgebaut. Stattdessen sind sogar in von jahrzehntelangen Kriegen heimgesuchten Ländern wie Afghanistan funktionierende Mobilfunknetze entstanden.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

a
87 Interaktionen
TV-Interview
JUSO
12 Interaktionen
JUSO-Initiative

MEHR IN NEWS

7 Interaktionen
Russen-Blockade
Michael Sheen
4 Interaktionen
Schauspieler
Kristi Noem
8 Interaktionen
Lügendetektoren
Donald Trump
24 Interaktionen
Eckt mit Aussage an

MEHR STUDIE

Magdeburg medien
1 Interaktionen
Studie
Spermien
7 Interaktionen
Studie zeigt
Alkohol
4 Interaktionen
Studie
Weintrauben
3 Interaktionen
Studie zeigt

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

Prinzessin Kate
3 Interaktionen
Prinzessin Kate
big ben
12 Interaktionen
16 Stunden
Manchester City
1 Interaktionen
Nächster Dämpfer
Fake-Beine
10 Interaktionen
Fake-Beine