Mehr Homeoffice könnte Zentralschweizer Wohnungsnot mildern
Wohnraum ist in der Schweiz knapp – das ist auch in der Zentralschweiz nicht anders. Eine mögliche Lösung, die eine neue Studie aufzeigt: mehr Homeoffice.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Umwandlung von Büroräumen in Wohnraum birgt in der Schweiz grosses Potenzial.
- Besonders in der Zentralschweiz könnte diese Massnahme laut einer Studie wirken.
- Eine Rolle könnte der Trend zu Homeoffice und flexiblen Arbeitsplatzmodellen spielen.
Um das Problem der Wohnungsknappheit anzugehen, gibt es verschiedene Ansätze. Eine Option, die immer wieder diskutiert wird, ist die Umnutzung von Büroräumen. Laut einer Studie der Wüest Partner AG gibt es diesbezüglich tatsächlich grosses Potenzial.
Konkret müssten mehr Menschen mehr Zeit in ihrer Wohnung verbringen, um die Wohnraumknappheit zu mildern. Das klingt auf den ersten Blick etwas verwirrend. Aber der Reihe nach.
Bis zu 11'000 neue Wohnungen könnten aus Büros entstehen
Die Untersuchung, über die «Zentralplus» berichtet, ist gestern Mittwoch erschienen. Laut den Daten gibt es schweizweit ein Potenzial für 8000 bis 11'000 neue Wohnungen in derzeit ausgeschriebenen Büroflächen.
Besonders gross ist das Potenzial in der Zentralschweiz, genauer gesagt im Kanton Zug. An der Spitze liegen die beiden Gemeinden Cham und Baar. Unter anderem dort würde sich der Markt für die Umnutzung von Büro- zu Wohnflächen «sehr gut» eignen.
Eine Frage, die sich stellt, ist, ob die Flächen nach der Umwandlung überhaupt profitabel sein würden. Denn der Umbau würde einige Investitionen notwendig machen. Die Studie geht davon aus, dass der jährliche Mietzins dafür um 100 Franken pro Quadratmeter steigen müsste.
Der Kanton Zug bietet auch in dieser Hinsicht eine gute Ausgangslage. Die Büromieten sind überall tiefer als die Wohnungsmieten – und zwar mehr als die angesprochenen 100 Franken.
Homeoffice lässt Nachfrage nach Büroräumen sinken
Wenn man Büroflächen in Wohnflächen umwandeln will, sollte natürlich idealerweise der Bedarf nach ersteren sinken. Genau hier kommt das Homeoffice ins Spiel. Laut der Studie liegt die durchschnittliche Auslastung der Bürogebäude oft bei nur noch rund 70 Prozent.
Sollte das Homeoffice noch beliebter werden, würde dies zu weiteren leerstehenden Büroflächen führen. Ähnlich ist es beim Trend zu flexiblen Arbeitsplatzmodellen. Lies: Nicht jeder hat seinen fixen Arbeitsplatz. Mit dieser Massnahme können Büros effizienter genutzt werden.
Die auf diese Weise frei werdenden Flächen könnten dann theoretisch in Wohnungen umgewandelt werden.