Wegen Gaza-Krieg – Malediven wollen Israelis Einreise verbieten
Die Malediven kündigten erneut ein Einreiseverbot für israelische Staatsbürger. Dieser Schritt war schon im Juni 2023 beschlossen, aber nicht umgesetzt worden.

Die Regierung des Urlaubsparadieses Malediven hat erneut angekündigt, israelischen Staatsbürgern die Einreise zu verbieten. Das muslimische Land hatte diesen Schritt bereits im Juni vergangenen Jahres beschlossen, ihn bislang jedoch nicht umgesetzt.
Das Einwanderungsgesetz solle angepasst werden, teilte nun das Büro von Präsident Mohamed Muizzu mit. Grund seien die «anhaltenden Gräueltaten und der Völkermord Israels am palästinensischen Volk». Die Regierung der Inselgruppe sei solidarisch mit den Palästinensern.
Keine diplomatischen Beziehungen
Das Hamas-Massaker in Israel, das den Gaza-Krieg auslöste, wurde nicht erwähnt. Aus der Erklärung ging zudem nicht hervor, wann genau das Verbot in Kraft treten soll. Die beiden Staaten unterhalten keine vollen diplomatischen Beziehungen, Israelis konnten bisher aber die für ihre Luxushotels, weissen Strände und türkisblaues Wasser bekannte Inselgruppe besuchen.
Der Zeitung «Maldives Independent» zufolge taten dies im vergangenen Jahr mehr als 1400 israelische Urlauber. Bis Ende März dieses Jahres waren es demnach 236. Im Jahr 2022 hätten mehr als 15'000 Israelis die Malediven bereist.
Der israelische Sender Kan 11 berichtete, die Regierung der Malediven habe das Einreiseverbot für Israelis vergangenen Sommer nicht umgesetzt, weil sie darüber Kenntnis erhalten habe, dass es in Israel auch arabische Staatsbürger gibt. Sie machen rund 20 Prozent der israelischen Bevölkerung aus.