Studie: In europäischen Ski-Hotspots wird Schneedecke immer weniger
Europäische Skigebiete gehören zu den Regionen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Der Rückgang der Schneedecke ist laut einer Studie drastisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Ski-Hotspots in Europa stehen laut einer neuen Studie vor einer ungewissen Zukunft.
- Denn: Aufgrund des Klimawandels geht die Schneedecke immer weiter zurück.
- Dadurch werden die Skisaisons in beliebten Destinationen deutlich kürzer.
Jedes Jahr zieht es im Winter zahlreiche Schweizerinnen und Schweiz in die Alpen. Schneesport wie Ski- oder Snowboardfahren gehört während der kalten Jahreszeit für viele dazu – auch ausserhalb der Landesgrenzen. Doch eine alarmierende Studie zeigt nun: Ski-Hotspots in ganz Europa stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Denn der Klimawandel treibt die Temperaturen auf saisonale Höchstwerte. Dadurch zieht sich der Schnee auf beliebten Pisten immer weiter zurück. Das schreibt die Europäische Geowissenschaftlichen Union in einem neuen Bericht.
Bei einer Erderwärmung von vier Grad besteht für 98 Prozent der Skigebiete in 28 europäischen Ländern ein «sehr hohes Risiko» für Schneemangel. Für 53 Prozent der Destinationen besteht die Gefahr bereits bei einem Anstieg von zwei Grad.
Experten sprechen von einem Rückgang der Schneedecke, wie es ihn seit dem Mittelalter noch nie gegeben hat.
Skisaisons werden immer kürzer
In einigen Ski-Hotspots hat der Klimawandel bereits drastische Auswirkungen. So beispielsweise auch in den berühmten Bergen, die sich von Frankreich nach Slowenien erstrecken. Dort ist die Dauer der Schneedecke bereits 36 Tage kürzer als im langjährigen Durchschnitt. Die Skisaison wird dadurch immer kürzer.
Cécile Burton, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation Montagne Verte, sagt gegenüber dem «Guardian»: «Die Temperaturen in den Alpen steigen mehr als doppelt so schnell wie der globale Durchschnitt, und das ist keine gute Nachricht für eine Branche, die vom Schnee abhängig ist.»
Für Europa ist der Wintersport ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die europäischen Alpen ziehen 40 Prozent der weltweiten Skitouristen an. Die USA folgen auf Platz zwei mit 23 Prozent der Urlauber.
In Italien hat sich die Klimakrise ebenfalls bereits bemerkbar gemacht. Im Jahr 2021 waren nur noch 197 der 290 italienischen Skigebiete voll in Betrieb. Entsprechend sanken auch die jährlichen Einnahmen.
Schweiz schneidet noch «besser» ab
Europäische Skigebiete gehören zu den Regionen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Das bestätigen auch Daten von «GreenMatch». So verzeichneten die Schweizer Alpen zwischen 1960 und 2014 einen Temperaturanstieg von 0,29 Grad pro Jahrzehnt. Und gehört damit noch zu den «weniger stark» betroffenen Gebieten.
Trotzdem: Auch hierzulande haben Ski-Destinationen teilweise bereits mit Schneemangel zu kämpfen. So gingen zu Beginn des Jahres Bilder von grünen Schweizer Skipisten um die Welt. Viele tiefer gelegene Skigebiete mussten gar schliessen.