Klimawandel

Alpen verloren 2022 so viel Gletschereis wie nie zuvor

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Grossbritannien,

Die europäischen Gletscher sind im Jahr 2022 wegen der grossen Hitze im Sommer und dem Schneemangel im Winter so stark geschmolzen wie noch nie.

In den europäischen Alpen ist im vergangenen Jahr so viel Gletschereis geschmolzen wie nie zuvor. (Symboldild)
In den europäischen Alpen ist im vergangenen Jahr so viel Gletschereis geschmolzen wie nie zuvor. (Symboldild) - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Alpen verloren 2022 so viel Gletschereis wie nie zuvor.
  • Europa erlebte gemäss Forschern den wärmsten jemals gemessenen Sommer.
  • Auch die Konzentration von Treibhausgasen stieg weiter an.

In den europäischen Alpen ist im vergangenen Jahr dem EU-Klimawandeldienst Copernicus zufolge so viel Gletschereis geschmolzen wie nie zuvor. Die Gletscher der Alpen verloren mehr als fünf Kubikkilometer Eis, wie der Dienst mit Sitz in Reading am Donnerstag mitteilte. Würde man diese Eismasse in Würfelform pressen, wären die Kanten des Würfels rund fünfeinhalbmal so hoch wie der Eiffelturm.

Das Gletschereis ist nicht der einzige Rekord, den der Dienst für das Jahr 2022 feststellte: Europa erlebte zudem den wärmsten jemals gemessenen Sommer. Er lag im Durchschnitt 1,4 Grad über dem Referenzzeitraum 1991 bis 2000. Nach Angaben von Copernicus steigen die Temperaturen in Europa rund doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt.

«Das Klima, das uns erwartet, wird sehr, sehr anders sein als das Klima, in dem wir aufgewachsen sind», sagte Copernicus-Direktor Carlo Buontempo zu Journalisten. Umso wichtiger sei es, Daten und Wissen darüber zu sammeln und die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Dürre und Schneemangel verschlimmern Situation

Der Sommer war geprägt von einer enormen Dürre, die Copernicus zufolge mehr als ein Drittel Europas betraf und Landwirtschaft, Transporte und die Energieversorgung beeinträchtigte. Dies lag unter anderem daran, dass im vorherigen Winter weniger Schnee fiel als üblich. Enorme Hitzewellen im Sommer verschärften die Situation.

Im Süden Europas nahm zudem die Anzahl der Tage deutlich zu, die als Tage mit extremem Hitzestress gelten, der als gesundheitlich gefährlich gilt – der Copernicus-Dienst misst diese Tage in unterschiedlichen Temperaturstufen.

Ausserdem war die Sonneneinstrahlung in Europa so intensiv wie zu keinem anderen Zeitpunkt in den vergangenen 40 Jahren. Dies führte in vielen Teilen des Kontinents zu einem überdurchschnittlichen Potenzial zur Produktion von Solarstrom. Die Fachleute gehen hier von einem anhaltenden Trend aus.

Mehr Treibhausgase in der Atmosphäre

Die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre nahm auch im vergangenen Jahr nicht ab – im Gegenteil. Sowohl die Konzentration von Kohlendioxid als auch die des extrem potenten Klimagases Methan stieg an. «Den Ausstoss von Treibhausgasen zu verringern ist zwingend notwendig, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu verhindern», sagte Copernicus-Vize-Direktorin Samantha Burgess.

Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. Monatlich werden mit Hilfe von Computeranalysen Daten zu Temperaturen, der Meereisdecke und anderen Aspekten veröffentlicht.

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