Land- und Forstwirtschaft könnten ihren Beitrag zur Klimaneutralität der EU laut einer neuen Studie enorm steigern. Die Konsumenten müssten jedoch mithelfen.
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Land- und Forstwirtschaft könnten ihren Beitrag zur Klimaneutralität laut einer Studie in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigern. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer neuen Studie könnten Bauern in der EU ihre Treibhausgasemissionen enorm senken.
  • Für die Umsetzung fehle jedoch ein guter politischer Rahmen.
  • Ausserdem müsste der Konsum von Tierprodukten stark reduziert werden.
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Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft und landwirtschaftlich genutzten Mooren könnten in der EU stark reduziert werden. Laut einer neuen Simulations-Studie der Denkfabrik Agora Agrar könnten die Emissionen bis 2045 um die Hälfte gesenkt werden.

Vor allem durch weniger Tierhaltung, Wiedervernässung von Mooren und klimafreundlicheres Düngen könne das Ziel erreicht werden.

Besonders durch die Wiedervernässung trockengelegter Moore liessen sich laut Studie Treibhausgasemissionen mindern. Jährlich könnten so Emissionen in Höhe von etwa 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden werden.

Dafür müssten etwa 80 Prozent der derzeit landwirtschaftlich genutzten, trockengelegten Feuchtgebiete wiedervernässt werden, heisst es. Das entspricht in etwa dem jährlichen Treibhausgasausstoss eines Landes wie Österreich.

Stärkere pflanzenbasierte Ernährung

Für eine klimafreundlichere Landwirtschaft müssten laut dem Szenario der Untersuchung aber auch Verbraucher ihre Gewohnheiten ändern: Die Forschenden gehen für die Ergebnisse davon aus, dass eine Halbierung des Konsums tierischer Produkte bis 2045 nötig wäre.

Dadurch würde der Treibhausgasausstoss direkt sinken. Aber auch zahlreiche Flächen, auf denen derzeit etwa Futtermittel angebaut werden, könnten für andere Zwecke genutzt werden.

Kannst du dir vorstellen, deinen Konsum tierischer Produkte zu reduzieren?

Nachhaltigkeit soll zu einer Einkommenschance für die Land- und Forstwirtschaft werden. Dazu sei es wichtig, staatliche Gelder aus der EU-Agrarpolitik richtig einzusetzen, meinte Christine Chemnitz, Co-Direktorin von Agora Agrar.

In der bevorstehenden EU-Legislaturperiode sollte ein politischer Rahmen geschaffen werden, der eine effiziente Flächennutzung und einen nachhaltigen Konsum fördert. Bäuerinnen und Bauern sollten für klimafreundliche Massnahmen entlohnt werden, fordert sie.

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