Stunden des Grauens: Prozess um Kindesmissbrauch in Thailand

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Deutschland,

Mehr als 30 Jahre lang soll ein Mann aus München thailändische Kinder sexuell missbraucht haben. Mehr als 100 Fälle bringt die Staatsanwaltschaft nun zur Anklage. Der Prozess ist eine Seltenheit.

Der Angeklagte soll in Thailand über einen Zeitraum von 30 Jahren Kinder sexuell missbraucht haben. Insgesamt geht es um mehr als 100 Fälle. Foto: Sven Hoppe
Der Angeklagte soll in Thailand über einen Zeitraum von 30 Jahren Kinder sexuell missbraucht haben. Insgesamt geht es um mehr als 100 Fälle. Foto: Sven Hoppe - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess gegen einen Mann, der in Thailand hundertfach Kinder missbraucht haben soll, findet grösstenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Zum Auftakt schloss das Landgericht München I die Öffentlichkeit weitgehend von dem Verfahren aus.

Nach der öffentlichen Verlesung der Anklage, die dem Mann sexuellen Missbrauch in 103 Fällen vorwirft, gab der Beschuldigte über seinen Anwalt unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Erklärung ab, über deren Inhalt zunächst nichts bekannt wurde.

Mehr als 30 Jahre lang soll der Mann immer wieder thailändische Kinder - meistens Jungs - schwer missbraucht haben. Die jüngsten Opfer waren acht Jahre alt. Ins Rollen kamen die Ermittlungen nach Angaben einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft durch die Stieftochter des Mannes, die angibt, selbst von ihm missbraucht worden zu sein.

Der 67-Jährige soll seine Taten gefilmt und fotografiert haben. In seiner Münchner Wohnung wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehr als 8500 Kinderpornos gefunden, darunter fast zwölf Stunden Videomaterial. Diese Daten sind die wichtigsten Beweismittel in dem Verfahren. Das Gericht begann am Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit damit, das Material zu sichten.

Sogenannter Sextourismus und Kindesmissbrauch sind in Thailand nach wie vor ein grosses Problem. Vor allem über Landesgrenzen hinweg gestaltet sich eine Strafverfolgung nach Angaben des Kinderhilfswerkes Unicef schwierig. Nur selten werden die Täter ermittelt oder gar verurteilt.

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