Sturmtief «Poly» fordert Todesopfer in Deutschland und Niederlanden
Das Wichtigste in Kürze
- Das Sturmtief «Poly» zieht über Deutschland und die Niederlande.
- An den Küsten werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde erwartet.
- Zwei Menschen kamen infolge des Sturms durch umstürzende Bäume ums Leben.
Mit stürmischem Wind und orkanartigen Böen hat das Sturmtief «Poly» am Mittwoch Deutschland erreicht. Betroffen sind vor allem die Küsten und Niedersachsen.
Im Emsland wurde eine Fussgängerin tödlich verletzt, als ein entwurzelter Baum umstürzte und sie unter sich begrub. Die Frau, die mit ihrem Hund unterwegs war, erlag noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen.
Sturmtief «Poly» laut Experten «extrem»
Der Sturm bringt an den Küsten Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde mit sich. Dies teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mit. «Das ist für einen Sommersturm schon wirklich extrem», sagte ein DWD-Meteorologe.
Dazu wird es regnerisch, einzelne Gewitter sind möglich. Vom Emsland bis nach Schleswig-Holstein könne es vereinzelt orkanartige Böen geben, an der Nordsee auch Orkanböen, also noch höhere Windgeschwindigkeiten.
«Poly» legt norddeutschen Bahnverkehr lahm
«Je küstennäher man ist, desto gefährlicher ist es», sagte ein Sprecher des DWD. Der Seewetterdienst Hamburg gab eine amtliche Sturm-Warnung für die deutsche Ostseeküste heraus. Aber auch über Bremen und Niedersachsen soll der Wind mit über 100 Stundenkilometern fegen, bevor er in der Nacht nachlässt.
Der Sturm führte teils zu Verkehrsbehinderungen. So fielen einige Fähren zur Nordseeinsel Pellworm und den Halligen aus, Bahnstrecken waren nicht regulär befahrbar. Auf der Strecke zwischen Bremen und Hamburg brauchten Fahrgäste am Mittwoch ebenfalls Geduld.
Umgestürzter Baum tötet Autofahrerin
Auch in den Niederlanden störte das Unwetter den Verkehr. In der Nordhälfte des Landes wurde der Bahnverkehr eingestellt, einige Autobahnen waren gesperrt, Schulen und Parks teils geschlossen. In einigen Städten blieben die Busse in den Depots. In Haarlem kam eine 51 Jahre alte Frau ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.
Schleswig-Holsteins Forstministerium appellierte derweil, die Wälder während des Sturmtiefs und auch in den kommenden Tagen nicht zu betreten. Es bestehe die Gefahr, von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen getroffen zu werden, teilte das Ministerium mit. Die Bäume stünden in voller Belaubung, so dass die Gefahr deutlich erhöht sei.