Swiss-Chef Vranckx landet in Konzernleitung der Lufthansa
Den Swiss-Chef Dieter Vranckx verschlägt es in die Führungsriege des Mutterkonzerns Lufthansa. Drei Jahre führte er die nationale Fluggesellschaft der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Dieter Vranckx, Chef von Swiss, wechselt zum 1. Juli 2024 in den Vorstand der Lufthansa.
- Einen Nachfolger hat die Swiss noch nicht benannt.
Bei der Swiss macht der oberste Firmenlenker den Abflug: Dieter Vranckx wechselt nach mehr als drei Jahren als Swiss-Chef in die Geschäftsleitung des Mutterkonzerns Lufthansa. Damit ist erneut ein Swiss-Top-Manager in Frankfurt gelandet.
Und die Swiss muss innert weniger Monate die ganze Firmenleitung neu besetzen. Auf Anfang Jahr wurde Swiss-Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour von Heike Birlenbach ersetzt. Goudarzi Pour wurde bei der Lufthansa zum Verantwortlichen für das Ressort Kundenerlebnis der gesamten Gruppe berufen.
Den nächsten Abgang macht per Ende Mai Finanzchef Markus Binkert. Er wechselt nach 19 Jahren bei der Swiss zum Gastronomieunternehmen SV Group, wo er Konzernleiter wird. Und nun wechselt auch Swiss-Chef Dieter Vranckx nach Frankfurt, um ab Juli als Kommerzchef der Lufthansa-Gruppe zu arbeiten.
Swiss als Karrierebrett bei Lufthansa
Dort wurde er zum Vorstand «Globale Märkte und kommerzielle Steuerung Hubs» berufen. Dem Ressort unterstehen zusätzlich die Bereiche Kundenerlebnis und Konzernmarkenführung, die zu einem anderen Ressort gehörten.
Damit setzt die attraktivste Konzerntochter ihre Tradition als Kaderschmiede für die Lufthansa-Gruppe fort. Über die letzten Jahre stiegen viele Funktionäre der Swiss-Führungsriege zur Leitung des Mutterkonzerns in Frankfurt auf.
Lufthansa-Vorstand wird derweil ausgedünnt
Die Lufthansa fegt an der Spitze seinerseits radikal durch: Gleich vier von sechs Vorstandsmitgliedern sollen in den kommenden Monaten gehen. Zudem wird der Vorstand um einen Posten verkleinert. Dabei ist Personalvorstand Michael Niggemann der einzige, der neben Konzernchef Carsten Spohr im obersten Leitungsgremium bleibt.
Das klingt nach Mega-Krise bei Europas umsatzstärkster Airline-Gruppe, ist aber letztlich aus ökonomischen Umständen und persönlichen Entscheidungen erklärbar. Denn geschäftlich geht es dem Kranich-Konzern nach überwundener Corona-Krise so gut wie lange nicht.
Hohe Ticketpreise und ausgebuchte Flugzeuge haben dazu geführt, dass Lufthansa-Chef Spohr am 7. März erneut einen der höchsten Gewinne in der Unternehmensgeschichte präsentieren kann.