Sylt: Ex-Bürgermeister nach Sex-Unfall tot – Anwalt erhebt Vorwürfe
Nach dem Tod des ehemaligen Sylter Bürgermeisters erhebt sein Anwalt Vorwürfe. Gemeindevertreter hätten Stimmung gegen ihn gemacht und so belastet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Sylter Bürgermeister starb bei einem Sex-Unfall.
- Zuvor sollen Gemeindevertreter gegen ihn Stimmung gemacht haben, um ihn abzuwählen.
- Laut dem Anwalt habe dies dem ausgebrannten Politiker weiter geschadet.
Der Tod von Nikolas Häckel (†50), dem ehemaligen Bürgermeister von Sylt, erschüttert Deutschland. Der Politiker kollabierte wohl bei einem Sex-Treffen mit einem anderen Mann, im Spital verstarb er. Nun erhebt der Anwalt von Häckel schwere Vorwürfe: «Die Gemeindevertreter könnten mitursächlich für seinen Tod sein», sagt Trutz Graf Kerssenbrock gegenüber der «Bild».
Der Anwalt spricht damit die vergangenen Monate an: Im Sommer 2023 wurde Häckel wegen eines Burn-outs krankgeschrieben. Er kehrte zurück und fiel im Februar erneut aus. Im Juli nahm er seine Arbeit in einem reduzierten Pensum wieder auf. Doch der Hauptausschuss der Gemeinde wollte dies nicht, er forderte die Abwahl – und so verlor Häckel das Bürgermeister-Amt.
Der Anwalt spricht von Hetze und «Intrigen» gegen seinen Mandanten vor der Abwahl, die lange als chancenlos galt. Ein gefälschtes Sex-Video soll verbreitet worden sein, hinter den Kulissen sei «mächtig Stimmung» gegen ihn gemacht worden. «Der Stress hat sicher auch seinem Herzen zugesetzt.»
Auch Häckel selbst kritisierte seine Politikerkollegen im April. Er klagte, sie hätten ihn trotz Krankschreibung zu einem möglichen Kündigungsgespräch einbestellt.
Wenige Tage vor dem Tod traf der Anwalt Häckel noch: Er sei wegen des Abwahlverfahrens sehr angeschlagen gewesen, sagt Trutz Graf Kressenbrock. Im Todesfall wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.