Synodaler Weg unterstützt Segensfeiern für homosexuelle Paare
Der sogenannte synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland hat mit deutlicher Mehrheit Segensfeiern für homosexuelle Paare befürwortet.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch Bischofsmehrheit trotz Neins aus Vatikan für Papier.
Auf der abschliessenden Synodalversammlung in Frankfurt am Main stimmten am Freitag 176 Delegierte für solche Segensfeiern, 14 waren dagegen und zwölf enthielten sich. Dies entspricht einer Zustimmung von 92,6 Prozent.
Auch eine deutliche Mehrheit der Bischöfe stimmte für das Papier: 38 Bischöfe stimmten mit Ja, neun Bischöfe stimmten mit nein, zwölf enthielten sich. Da Enthaltungen nicht mitgezählt werden, entspricht dies auch einer Zustimmung von gut 80 Prozent.
Der Umgang mit Homosexuellen ist ein grosses Streitthema in der katholischen Kirche. Zuletzt erklärte 2021 die Glaubenskongregation im Vatikan, die Kirche habe nicht die Vollmacht für Segnungen homosexueller Paare.
Homosexualität ist nach katholischem Verständnis Sünde. De facto werden diese Segnungen in Deutschland, aber auch in anderen Ländern praktiziert. So gab es in den Jahren 2021 und 2022 Aktionstage mit Segnungen homosexueller Paare in deutschen Kirchengemeinden.
Wie in den einzelnen Bistümern damit umgegangen wird, hängt allerdings stark vom jeweiligen Bischof ab. Gerade die dezidiert konservativen Bischöfe in Deutschland lehnen solche Segnungen ab. Der Regensburger Bischof Georg Voderholzer erklärte beim synodalen Weg, er könne den Segnungen aus Gewissensgründen nicht zustimmen.
Die Umsetzung der Beschlüsse des synodalen Wegs hängt aber vom jeweiligen Bischof ab. Wenn sich Bischöfe weigern, können sie nicht dazu gezwungen werden.