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TAP Air Portugal: Portugiesischer Staat springt bei Krisen ein

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Portugal,

Der portugiesische Staat unterstützt die schwer angeschlagene TAP Air Portugal und übernimmt die Aktienmehrheit.

TAP Air Portugal
Die TAP Air Portugal steckt wegen der Corona-Pandemie tief in der Krise. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der portugiesische Staat unterstützt die schwer angeschlagene Tap Air Portugal.
  • Dafür wird die Aktienmehrheit vom Bund übernommen.
  • Im Voraus wurde mit einer Zwangsverstaatlichung der Fluggesellschaft gedroht.

Ähnlich wie der Bund bei der Lufthansa springt der portugiesische Staat als Retter bei der Fluglinie TAP Air Portugal ein. Er übernehme die Aktienmehrheit bei der wegen der Corona-Pandemie schwer angeschlagene Fluggesellschaft. Dies teilte der Finanzminister João Leão am späten Donnerstagabend in Lissabon mit.

Nun solle schnell ein privates Unternehmen beauftragt werden, ein neues Management für das Traditionsunternehmen zu rekrutieren. Bisher stehe nur fest, dass der Vorstandsvorsitzende Antonoaldo Neves ausscheiden werde, schrieb die Zeitung «Espresso» unter Berufung auf Santos. Bereits im Juni hatte die Regierung Staatshilfen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro für die TAP Air Portugal angekündigt.

«Gute Lösung für TAP Air Portugal»

Mit Atlantic Gateway wurde die Übernahme von 22.5 Prozent der Aktien durch den Staat gegen Zahlung von 55 Millionen Euro vereinbart. Der Staatsanteil steigt damit auf 72,5 Prozent. Der Anteil von Atlantic Gateway reduziert sich um die Hälfte von bisher 45 auf künftig 22,5 Prozent.

«Dies ist eine wichtige Vereinbarung und eine gute Lösung für TAP», zitierte die Zeitung «Publico» Minister Santos. Fünf Prozent der Aktien werden von Mitarbeitern gehalten.

Die linke Regierung hatte zuvor mit einer Zwangsverstaatlichung der Fluggesellschaft gedroht. Dies, falls keine Einigung mit den privaten Investoren zustande kommen sollte. Auch eine Insolvenz war in Erwägung gezogen worden.

Schlechte Führung von Atlantic Gateway?

Santos hatte aber kürzlich klargestellt: «TAP ist für Portugal zu wichtig, als dass das Land sich den Luxus leisten könnte, das Unternehmen zu verlieren.» Immerhin kämen 60 Prozent der Touristen mit der nationalen Airline ins Land.

Santos kritisierte, die 1945 gegründete TAP Air Portugal sei schon vor der Corona-Pandemie ins Straucheln geraten. Sie sei von Atlantic Gateway schlecht geführt worden. 2019 beförderte TAP nach eigenen Angaben gut 17 Millionen Passagiere, so viele wie nie zuvor.

Dennoch wurde bei einem Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro einen Nettoverlust von knapp 96 Millionen Euro erwirtschaftet. Dann kam die Corona-Krise mit der fast vollständigen Einstellung des Flugbetriebs. Rund 90 Prozent der gut 14 000 Mitarbeiter sind derzeit im Zwangsurlaub.

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