Tarifliche Ausbildungsvergütung steigt im Durchschnitt erstmals über 1000 Euro
Nach Tarif bezahlte Auszubildende in Deutschland haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt erstmals mehr als 1000 Euro pro Monat verdient.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die tarifliche Ausbildungsvergütung um 4,2 Prozent auf 1028 Euro, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn am Mittwoch mitteilte. Für Auszubildende in Westdeutschland lag der Durchschnittswert bei 1029 Euro, in Ostdeutschland waren es 1012 Euro.
Der Anstieg lag zwar deutlich über dem Vorjahresniveau, als die tariflichen Ausbildungsgehälter um 2,5 Prozent gestiegen waren. Aber «aufgrund der hohen Inflation mussten die Auszubildenden – so wie die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – trotz des höheren Anstiegs Reallohnverluste hinnehmen», betonte das BIBB. Das Institut unterliegt der Rechtsaufsicht des Bildungsministeriums.
Insbesondere bei frühen Tarifabschlüssen im Jahr sei die Preisentwicklung nicht berücksichtigt worden. «Zum Teil reagierten die Tarifparteien aber auch mit Sonderzahlungen», erklärte das BIBB. Diese Zahlungen seien nicht in die Berechnung der durchschnittlichen Vergütung eingeflossen.
Die höchsten Löhne (durchschnittlich 1254 Euro) erhielten demnach wie im Vorjahr Zimmerer und Zimmerinnen in der Ausbildung. Überdurchschnittlich verdienten auch etwa Maurer, Rohrleitungsbauer und Bankkaufleute. Die niedrigsten tariflichen Ausbildungsvergütungen erhielten Orthopädieschuhmacher mit 652 Euro. Für insgesamt 19 Berufe wurde ein bundesweiter Durchschnittswert von weniger als 850 Euro ermittelt, darunter Maler, Bäcker und Friseure.