Täter der Morde in Kitzbühel (Ö) war FPÖ-Mitglied
Am Sonntag hat ein 25-Jähriger in Kitzbühel (Ö) fünf Menschen erschossen. Nun wird bekannt, dass er FPÖ-Mitglied war. Die SPÖ sieht darin eine politische Tat.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag erschoss ein junger Mann seine Ex-Freundin und deren Familie.
- Die SPÖ Langenzersdorf vermutet eine politische Tat dahinter.
- Das bisherige mutmassliche Motiv ist Eifersucht.
Trauer in Kitzbühel (Ö). Am Sonntagmorgen erschoss ein 25-Jähriger seine Ex-Freundin (†19), ihre Familie und ihren neuen Freund.
Nun wird bekannt, dass der mutmassliche Täter FPÖ-Mitglied war. Die SPÖ Langenzersdorf vermutet gar eine politische Tat dahinter. So twitterte sie am Sonntag: «5-fach Kitzbühel-Mörder war FPÖ-Politiker, verwendete Worte wie Nigga und fuhr 220 auf Autobahnen.»
Kritik für SPÖ Langenzersdorf
Dafür erntete die Partei allerdings viel Kritik. Ihr wird vorgeworfen, den tragischen Fall politisch auszunutzen. Heute Montag versuchte die Partei ihren Tweet in einem neuen Facebook-Post zu erklären. Allerdings nimmt sie den Vorwurf nicht zurück und verweist auf rechte Hetzer und weitere Vorfälle: «Erst unlängst schoss ein anderer FPÖ-Politiker wild von einem Balkon. Und auch das war kein Einzelfall.»
Das Posting will die Partei allerdings nun ahnden. Er entschuldige sich im Namen der SPÖ Niederösterreich «für das gespürlose und völlig pietätlose Posting der SPÖ Langenzersdorf», hielt nun SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar am Montag fest.
Es werde für den Verantwortlichen einen Parteiausschluss aufgrund parteischädigenden Verhaltens beantragt. Ein so tragisches Ereignis dürfe nicht für parteipolitische Zwecke missbraucht werden und sei der Sozialdemokratischen Partei unwürdig.
Mutmasslicher Täter war FPÖ-Parteimitglied
Unterdessen hat die FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs) in Tirol den 25-jährigen Verdächtigten ausgeschlossen. «Fakt ist, dass der mutmassliche Täter, im Jahr 2014, für zwei Monate als Jugendreferent Mitglied der Stadtparteileitung der FPÖ Kitzbühel war», teilte die FPÖ Tirol am Montag mit. Nach seinem Ausscheiden sei er einfaches Parteimitglied ohne Funktion oder Mandat gewesen.
Der mutmassliche Todesschütze Andreas E. war am Sonntag um 6 Uhr in der Früh auf der Polizeistelle erschienen, er legte Messer und Pistole auf den Tresen. Dann sagte er: «Ich habe soeben fünf Personen ermordet».
Mutmassliches Motiv ist Eifersucht
Das bisher bekannte mutmassliche Motiv ist Eifersucht. Denn Andreas E. und seine Ex-Freundin Nadine H. sollen fünf Jahre ein Paar gewesen sein. Vor zwei Monaten folgte dann die Trennung. Nadine verliebte sich daraufhin in den Eishockeyspieler Florian J.
Noch am Samstag vor der Bluttat stand der Goalie für seine Mannschaft Adler Kitzbühel im Einsatz. Nach dem Spiel ging die Mannschaft in einem Kitzbüheler Club feiern. Dort traf das Paar auf Andreas. Es gab einen Streit, dieser konnte laut der Polizei aber friedlich beendet werden.
Stunden später fuhr Andreas zu Nadines Elternhaus und klingelte. Der Vater öffnete ihm die Tür. Dann kam es zum Streit. Der Vater erklärte dem 25-Jährigen, die Beziehung sei beendet.
Daraufhin fuhr der mutmassliche Täter nach Hause und holte die Pistole seines Bruders. Wenig später kehrte er zurück, verschaffte sich gewaltsam Zugang zum Haus und eröffnete das Feuer.