Taurus-Lieferung: Ex-Premier Johnson setzt Deutschland unter Druck
Fünf ehemalige britische Verteidigungsminister der Konservativen und Boris Johnson haben sich zusammengeschlossen. Gemeinsam richteten sie ihr Wort an Keir Starmer, den Vorsitzenden der Labour-Partei: Wie die «Sunday Times» berichtet, haben sie ihn aufgefordert, der Ukraine den Einsatz von Taurus in Russland zu gestatten.
USA-Unterstützung als Nebensache
Sie betonten, dass der Einsatz der entsprechenden Waffentechnik auch ohne die Unterstützung der USA gelten solle. Wenn diese Entscheidung nicht schnell getroffen werden sollte, dann würde Präsident Putin zu weiteren Massnahmen ermutigt werden.
Doch Johnson und seine Unterstützer stellen nicht nur die USA infrage. Sie erwähnten auch den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.
Denn, wie die «Presse» berichtet, hat sich dieser erst kürzlich negativ zu der Lieferung von Taurus-Raketen geäussert. Die Ukraine dürfe nicht mit von Deutschland gelieferten Waffen mit grosser Weitreiche Russland angreifen.
«Das bleibt so», bekräftigte Scholz gegenüber dem Publikum. Er wolle an seiner Entscheidung festhalten, selbst wenn andere Länder anders wählen, fügte er hinzu.
Johnson: «Wir brauchen definitiv eine Taurus-Lieferung»
Johnson reagierte prompt auf Scholz' Zurückhaltung und bat ihn in einem Gespräch mit der «Süddeutschen Zeitung» eindringlich, seine Haltung zu überdenken. «Wir brauchen definitiv auch eine Taurus-Lieferung, definitiv», unterstrich Johnson bei einer Sicherheitskonferenz in Kiew.
Er versuchte, das Verständnis für Scholz angesichts der deutschen Geschichte zu zeigen, aber betonte, dass es nun um «eine klare Haltung in einer ganz entscheidenden Phase» gehe.
Taurus-Rakete ist hochoptimiert
Der Taurus-Marschflugkörper, entwickelt von Deutschland und Schweden, ist ein strategisches Kriegsgerät und darauf optimiert, festigungstechnisch hochwertige sowie tiefliegende Objekte effizient anzugreifen.