Teenie (19) nimmt Lachgas am Steuer - 9 Jahre Knast

Simon Binz
Simon Binz

Grossbritannien,

Ein Brite (19) muss für neun Jahre ins Gefängnis, nachdem er am Steuer Lachgas einnahm und einen Unfall verursachte, bei dem drei seiner Kollegen starben.

BMW
Ein von der Polizei veröffentlichtes Foto zeigt den völlig zerstörten BMW nach dem tödlichen Unfall - Thames Valley Police

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 19-jähriger Brite verursachte einen tödlichen Unfall, weil er Lachgas inhalierte.
  • Nun wurde er für die fahrlässige Tötung von drei jungen Kollegen verurteilt.
  • Thomas Johnson wurde zu mehr als neun Jahren Gefängnis verurteilt.

Der Fall sorgte am 23. Juni 2024 für Schlagzeilen in Grossbritannien: Der 19-jährige Thomas Johnson hatte am Steuer seines BMWs Lachgas eingeatmet, die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und einen tödlichen Unfall verursacht.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Dach des Autos abgerissen. Drei sich im Auto befindende Kollegen von Johnson erlitten «nicht überlebbare Verletzungen» und wurden noch am Unfallort für tot erklärt. Bei den Verstorbenen handelte es sich um einen 18-Jährigen und zwei 17-Jährige.

Lachgas
Der Fahrer Thomas Johnson und der Beifahrer sind auf einem von der Polizei veröffentlichten Foto mit automatischer Nummernschilderkennung (ANPR) auch mit Luftballons im Mund zu sehen. - Thames Valley Police

Der Fall macht auch Schlagzeilen, weil die Polizei Handyaufnahmen aus dem Wageninneren kurz vor dem Unfall veröffentlichte. Darauf war zu sehen, wie die Jungen lachend Lachgasbehälter nach vorne weiterreichen. Johnson inhalierte daraufhin einen mit Lachgas gefüllten Luftballon.

Laut einem Bericht der «Daily Mail», waren die Teenager mit über 160km/h auf einer Strasse unterwegs, auf der nur 48km/h erlaubt waren. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie das Auto gar ein anderes mit diesem Spitzentempo überholte. Die Polizei erklärte ausserdem, die elektronische Stabilitätskontrolle des Fahrzeugs sei absichtlich ausgeschaltet worden.

Lachgas Unfall
Kurz vor dem Unfall wurde im Auto mit einem Handy ein Video aufgenommen, das die Gruppe lachend zeigt, wie sie Lachgaskanister nach vorne weiterreichen. - Thames Valley Police

«Dauerhafte Erinnerung, dass er seine Freunde getötet hat»

Der 19-jährige Johnson, der den Unfall als einziger mit schweren Verletzungen überlebte, musste sich am Mittwoch vor einem Gericht in Oxford verantworten. Das Gericht verurteilte den Teenager zu neun Jahren und vier Monaten Gefängnis. Zuvor hatte er drei Fälle von fahrlässiger Tötung im Strassenverkehr eingestanden.

Bei der Urteilsverkündung sagte Richterin Emma Nott heute zu Johnson : «Ihre Fehler als Teenager werden Sie für immer prägen, aber Sie werden auch die Chance haben, diese Prägung neu zu schreiben.»

Lachgas
Thomas Johnson wurde nach dem Unfall in einem Polizeiverhör (Bild) gefragt, ob er jemals Lachgas genommen habe. - Thames Valley Police

Die Richterin teilte Johnson ausserdem mit, dass die Entstellung seines Gesichts infolge des Unfalls für ihn selbst und andere eine «dauerhafte Erinnerung» daran sein werde, dass er seine Freunde getötet habe.

Die Familien der Opfer bezeichneten Johnson als «angeberischen Teenager» und forderten andere auf, «nicht der Fahrer zu sein, der eine solche Missachtung für das Leben seiner Freunde zeigt».

Tödlicher Unfall auf A2 – ebenfalls wegen Lachgas?

Der Fall in Grossbritannien erinnert an einen tödlichen Autounfall auf der A2 bei Arisdorf BL im November 2021. Wie die Baselbieter Staatsanwaltschaft im März dieses Jahres mitteilte, soll der Unfallverursacher, ein 20-jähriger Schweizer, während der Fahrt mehrfach Lachgas konsumiert und deshalb den Unfall verursacht haben.

Bei dem Selbstunfall war in der Nacht auf den 13. November 2021 ein 18-jähriger Autoinsasse ums Leben gekommen. Vier weitere junge Menschen – alle damals zwischen 16 und 18 Jahre alt – wurden verletzt, manche von ihnen schwer.

Lachgas
Bei einem Selbstunfall auf der A2 bei Arisdorf war im November 2021 ein 18-Jähriger ums Leben gekommen. Vier weitere junge Menschen wurden verletzt. Laut der Baselbieter Staatsanwaltschaft hatte der Unfallverursacher während der Fahrt mehrfach Lachgas konsumiert. - sda - Kapo BL

Die Baselbieter Stawa hatte in dem Fall Anklage unter anderem wegen vorsätzlicher Tötung, mehrfacher versuchter vorsätzlicher Tötung und mehrfacher teilweise schwerer Körperverletzung erhoben.

Wann der Prozess am Baselbieter Strafgericht stattfindet, ist unklar. Für den Beschuldigten gilt gemäss Mitteilung die Unschuldsvermutung

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #3511 (nicht angemeldet)

Komisch. Eine simple Zahl auf englisch und wird zensiert. Was soll das?

User #1086 (nicht angemeldet)

Im ernst jetzt, NAU, ein 19jähriger TEENIE?

Weiterlesen

3 Interaktionen
Auto
13 Interaktionen
9 Interaktionen

Mehr aus Grossbritannien

Schulleiterin
22 Interaktionen
Prinz Andrew
59 Interaktionen
Guinness Bier
1 Interaktionen