Therapie bringt Hoffnung für Covid-19-Patienten

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Deutschland,

Blutplasma könnte schwerkranken Covid-19-Patienten das Leben retten. Eine Studie aus China weist auf Erfolge hin. In Deutschland wird getestet.

Könnten die Abwehrkräfte genesener Patienten schwerkranken Covid-19-Patienten helfen?. Foto: Sven Hoppe/dpa
Könnten die Abwehrkräfte genesener Patienten schwerkranken Covid-19-Patienten helfen?. Foto: Sven Hoppe/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Blutplasma könnte schwerkranken Covid-19-Patienten helfen.
  • In Deutschland beginnen jetzt erste Kliniken mit der Therapie.

Die Abwehrkräfte anderer sollen jetzt schwerkranken Covid-19-Patienten in Deutschland helfen. Wer eine Krankheit durchgemacht hat, bildet Antikörper gegen die Erreger und ist künftig immun.

Mehrere Kliniken in Deutschland suchen zurzeit genesene Corona-Patienten, die Blutplasma für eine Behandlung der Schwerkranken spenden. «Das mildert und verkürzt den Krankheitsverlauf», sagte der Leiter der Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Erlangen, Holger Hackstein. Das zeigten Erfahrungen aus China.

Zustand der Patienten verbesserte sich

Das Paul-Ehrlich-Institut im hessischen Langen wies allerdings darauf hin, dass weitere klinische Studien zur Wirksamkeit der Blutplasma-Therapie unerlässlich seien. In China haben Forscher deren Wirkung jüngst an zehn Covid-19-Erkrankten untersucht. Die Ergebnisse veröffentlichten sie nun in der Online-Ausgabe des Fachjournals «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS).

Danach verbesserte sich der Zustand der Patienten innerhalb von drei Tagen nach der Transfusion. Die Ergebnisse zeigten, dass die Blutplasma-Therapie ein grosses Behandlungspotenzial bei Covid-19-Patienten habe und gut vertragen werde, schrieben die Autoren.

Auch bei anderen Viruserkrankungen angewendet

In ein bis zwei Wochen könnten die ersten Patientinnen und Patienten in Deutschland damit behandelt werden. Bevor diese das Blutplasma intravenös erhalten, sind umfangreiche Tests im Labor notwendig. Mit einer Spende von 600 bis 800 Millilitern Plasma können die Mediziner ein bis zwei Patienten behandeln. Die Therapie soll deshalb nur bei den Schwerstkranken angewendet werden.

Die Idee, Viruserkrankungen mit Antikörpern aus Blutplasma zu bekämpfen, ist nicht neu. «Das ist ein lang bekanntes Verfahren», sagte Hackstein. Auch bei Sars 1, Mers und Ebola sei dieses zum Einsatz bekommen. «Es ist ein Hoffnungsschimmer», erläuterte Hackstein mit Blick auf das neuartige Virus Sars-CoV-2. «Ob es sich um einen Durchbruch handelt, werden wir erst sehen, wenn die kontrollierten Studien vorliegen.»

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