Der älteste Reiseveranstalter der Welt, die Thomas Cook Group, könnte bald mehrheitlich einem chinesischen Mischkonzern gehören.
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Die Thomas Cook Group könnte bald mehrheitlich einem chinesischen Mischkonzern gehören. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der chinesische Mischkonzern Fosun möchte Thomas Cook mehrheitlich übernehmen.
  • Eine Kapitalspritze von 927 Millionen Franken ist im Gespräch.
  • Im Gegenzug würde Fosun die Mehrheit an der Reisesparte der Briten erhalten.
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Die angeschlagene Thomas Cook Group steht vor einer mehrheitlichen Übernahme durch den chinesischen Mischkonzern Fosun. Man befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit der Gruppe und den beteiligten Banken über eine Kapitalspritze. Diese sei in der Höhe von etwa 927 Millionen Franken. Das teilte Thomas Cook am Freitag in London mit.

Die Fosun-Gruppe hält bereits 18 Prozent an dem Reisekonzern. Die Gruppe würde im Gegenzug zu Kapitalspritze und Schuldenabbau die Mehrheit an der Reisesparte der Briten erlangen. Bei der zuvor abgespaltenen Airline-Gruppe inklusive der deutschen Teilgesellschaft Condor würde Fosun eine signifikante Minderheit übernehmen. Dies ist damit sie nicht die europäischen Flugrechte verlieren.

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Das Heck eines Airbus A321 der Fluggesellschaft Condor mit dem Design der Thomas Cook Group. (Archivbild) - dpa

Schuldenschnitt sei ein «Befreiungsschlag»

Bis zu einer Entscheidung über die Rekapitalisierung werden die im Februar verkündeten Verkaufspläne für die Airline-Sparte ausgesetzt. Zuvor hatte die Lufthansa bereits signalisiert, ihre Übernahmepläne für Condor nicht mehr weiter zu verfolgen.

Von rund 9000 Beschäftigten der drei Thomas-Cook-Airlines arbeiten etwa 4000 bei der deutschen Gesellschaft Condor mit Hauptsitz in Frankfurt. Die Fluggesellschaften haben zusammen gut 100 Flugzeuge in Deutschland, Grossbritannien und Skandinavien stationiert.

Sie arbeiten seit Jahren im Konzern vergleichsweise eigenständig und profitabel. Den angestrebten Schuldenschnitt und die geplante Selbstständigkeit mit engen Geschäftsbeziehungen zum Veranstalter würde man als «Befreiungsschlag» empfinden. So hiess es in Airline-Kreisen.

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Ein Logo von der Thomas Cook Group. - keystone

Der Thomas Cook Group frische Investitionen ermöglichen

Das Geld soll der Thomas Cook Group ausreichenden Spielraum für das Winterhalbjahr 2019/2020 liefern und Investitionen in das Geschäft ermöglichen. Mit den rund 750 Millionen Pfund sollen auch die Schulden der Briten signifikant sinken.

Ein Teil der Verbindlichkeiten soll dabei den Plänen zufolge auch in Eigenkapital gewandelt werden. Das würde die Anteile der übrigen Aktionäre deutlich verwässern. Der Kurs der Aktie brach daher am Freitag ein und notierte am Vormittag mehr als 40 Prozent unter dem Startkurs.

Mit der Finanzspritze würde man auf einer ganz neuen Kapitalgrundlage stehen, erklärte der Thomas-Cook-Chef. Wegen der hohen Schulden habe man seit 2012 rund 1,2 Milliarden Pfund an Zinsen und Kreditkosten zahlen müssen. Jedes Jahr habe man rund 3 Millionen Reisen verkaufen müssen, um allein die Zinslast zu begleichen.

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