Thunberg kritisiert Kopenhagen für Abwasser im Meer
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat die Stadtverwaltung von Kopenhagen kritisiert, weil diese ungefiltertes Abwasser ins Meer leitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg hat die Stadtverwaltung der dänischen Hauptstadt Kopenhagen kritisiert.
- Die Behörden haben jahrelang Milliarden an Kubikmetern Abwasser ins Meer geleitet.
Die Stadtverwaltung von Kopenhagen ist in Kritik geraten, weil sie jahrelang Milliarden von Kubikmetern Abwasser in den Öresund geleitet hat. Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg schrieb am Mittwoch auf Facebook: «Es stellte sich heraus, dass Kopenhagen seit 2014 über 35 Mrd. Liter ungefiltertes Toilettenwasser direkt in den Öresund entsorgt hat. Ja, dasselbe Kopenhagen, das sagt, es werde bis 2025 ‹klimaneutral› sein.«
Die Behörden gestanden ein, dass das Abwasser in die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden abgeleitet werde. Dies, wenn die städtischen Kläranlagen grosse Wassermassen nicht bewältigen können, zum Beispiel bei starkem Regen.
Proteste gegen Abwasser-Entleerung in Öresund
Der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge gab es 2015 allein 120 Tage, an denen das Kopenhagener Kloakennetz überlief. Zwischen 2014 und 2018 sollen 35 Milliarden Liter Abwasser in die See geflossen sein. Dies berichtete der dänische Fernsehsender TV 2.
Ausgelöst wurde die Debatte, nachdem bekannt geworden war, dass am vergangen Wochenende 290'000 Kubikmeter ungereinigtes Abwasser in den Öresund geleitet werden sollten. Nach zahlreichen Protesten aus allen politischen Lagern wurde die Entleerung nun auf Oktober verschoben.