Thyssenkrupp: Folgt die Zerschlagung?
Kapazitätsabbau und Stellenkürzungen: Der Stahlkonzern steht vor massiven Umbrüchen. Gerüchte um eine mögliche Zerschlagung kursieren.
Der Industrieriese Thyssenkrupp steht vor turbulenten Zeiten. Gerüchte über eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens sorgen für Unruhe.
Die Aktie reagiert nervös auf die jüngsten Entwicklungen, denn laut dem «Handelsblatt» gibt es im Management Pläne zur faktischen Abwicklung des Konzerns.
Thyssenkrupp selbst weist diese Behauptungen jedoch zurück. Die Spekulation über eine Zerschlagung gewinnt dennoch an Fahrt.
Stahlsparte vor Veränderungen
Die Stahlsparte des Unternehmens mit 27'000 Mitarbeitern steht vor einem Umbruch. Der tschechische Milliardär Daniel Křetínský soll als Investor einsteigen.
Er plant zunächst eine Übernahme von 20 Prozent der Stahlsparte. Auch die Marinesparte Thyssenkrupp Marine Systems könnte bald neue Eigentümer bekommen.
Hier gelten US-Investor Carlyle und die KfW-Bank als potenzielle Käufer. Diese Entwicklungen deuten auf eine mögliche Aufspaltung des Konzerns hin.
Radikale Szenarien im Gespräch
In einem extremen Szenario könnte nur der Anlagenbauer Rothe Erde übrig bleiben. Von aktuell 100'000 Mitarbeitern wären dann nur noch wenige Tausend beschäftigt.
Solch radikale Schritte könnten jedoch höhere Dividenden für Aktionäre bedeuten, die letztlich nicht alle zufrieden waren mit seiner Arbeit. Seit einiger Zeit steht Konzernchef Miguel López also unter Druck, Thyssenkrupp wieder profitabel zu machen. Bei der letzten Hauptversammlung versprach er den Aktionären bessere Renditen.
Aktie reagiert nervös
Die Thyssenkrupp-Aktie zeigt sich angesichts der Gerüchte volatil. Nach einem Tief von 2,80 Euro Anfang September erholte sie sich um 21 Prozent.
Aktuell notiert die Aktie bei 3,40 Euro, dennoch liegt der Kurs deutlich unter dem Jahresanfangswert von 6,50 Euro. Experten sehen in einer möglichen Zerschlagung Chancen und Risiken.
Einerseits könnte sie Werte freisetzen, andererseits droht der Verlust von Arbeitsplätzen und Industriekompetenz. Die Zukunft des Traditionskonzerns bleibt ungewiss.