Tichanowskaja: Wagner-Chef Prigoschin in Belarus nicht sicher
Wagner-Chef Prigoschin hat sich nach Belarus zurückgezogen. Die belarussische Oppositionsführerin Tichanowskaja zweifelt daran, dass er dort sicher ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Wagner-Aufstand hält Prigoschin sich jetzt in Belarus auf.
- Swetlana Tichanowskaja glaubt aber nicht, dass er dort sicher ist.
- Wenn Putin Lukaschenko die Order gebe, ihn loszuwerden, werde er dies tun.
Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja glaubt nicht, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nach seinem gescheiterten Aufstand in Russland nun eine sichere Zuflucht in ihrer Heimat gefunden hat.
Prigoschin habe Kremlchef Wladimir Putin «gedemütigt» und dieser habe anschliessend klargestellt, dass er Verrätern nicht vergebe, sagte sie der Deutschen Welle. Wenn Putin dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko die Order gebe, Prigoschin loszuwerden, dann werde er dies tun, sagte sie.
Tichanowskaja kritisiert russische Atomwaffen in Belarus
Die Präsenz Prigoschins in Belarus stufte Tichanowskaja als Sicherheitsrisiko für ihr Land ein, ebenso wie die Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus. Dies sollte dem Westen Sorgen bereiten und breiter debattiert werden, sagte sie.
Dem Chef der russischen Privatarmee Wagner war nach seiner gescheiterten Revolte vom Freitag und Samstag zugestanden worden, straffrei nach Belarus zu gehen. Der belarussische Staatschef Lukaschenko hatte nach eigenen Angaben als Unterhändler die Wagner-Meuterei gegen die russische Militär- und Staatsführung gestoppt.
Tichanowskaja hatte 2020 gegen Lukaschenko kandidiert. Inzwischen lebt sie in Litauen im Exil. In ihrer Heimat wurde sie zu 15 Jahren Haft verurteilt.