Todesfälle nach Astrazeneca-Impfung: Pariser Justiz ermittelt
Todesfälle nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin haben die französische Justiz auf den Plan gerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die französische Justiz ermittelt gegen Astrazeneca.
- Zwei Frauen im Alter von 26 und 38 Jahren sind nach der Impfung an Thrombosen gestorben.
- Hinterbliebene haben Anzeige eingereicht.
Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete nach Anzeigen von Hinterbliebenen vorläufige Ermittlungen wegen «fahrlässiger Tötung» in drei Fällen. Dies kündigten die Ermittler am Mittwoch an. Unter den Toten sind zwei Frauen im Alter von 26 und 38 Jahren, die kurz nach der Impfung Thrombosen erlitten.
In Nantes in Westfrankreich starb eine 26-jährige Medizinstudentin, deren Leiche nun untersucht werden soll. In Toulouse im Südwesten des Landes starb eine 38-jährige Sozialarbeiterin an Blutgerinnseln im Hirn. Auch einen dritten Fall im Pariser Raum geht die Staatsanwaltschaft nach.
Vakzin nur noch für über 55-Jährige
Der Opferanwalt Etienne Boittin sprach von insgesamt rund 15 ungeklärten Todesfällen in Frankreich. Dabei handele es sich grösstenteils um Menschen «unter 60 Jahren». In Frankreich darf das Vakzin wegen seltener, aber schwerwiegender Fälle von Blutgerinnseln nur noch Menschen ab 55 Jahren verabreicht werden. In Deutschland liegt die Altersgrenze bei 60 Jahren.
Astrazeneca steht auch wegen Lieferverzögerungen in der Kritik. Die EU-Kommission hat den britisch-schwedischen Hersteller deshalb verklagt.