Tomaten auf van Gogh: Aktivistinnen plädieren auf nicht schuldig
Der Tomatensuppenwurf auf ein Van-Gogh-Gemälde sei keine Sachbeschädigung, sagen die Aktivisten von Just Stop Oil.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Aktivisten warfen in London Tomatensuppe auf ein Van-Gogh-Bild.
- Nun weisen sie den Vorwurf der Sachbeschädigung zurück.
Nach dem Tomatensuppenwurf auf ein Gemälde von Vincent van Gogh in der Londoner National Gallery haben die beiden verantwortlichen Klimaaktivistinnen den Vorwurf der Sachbeschädigung von sich gewiesen.
Die Aktivistinnen der Organisation Just Stop Oil plädierten bei einer Anhörung am Southwark Crown Court am Montag auf nicht schuldig, wie das Gericht auf Anfrage mitteilte.
Angeklagt sind sie wegen Sachbeschädigung. Der Prozess ist wegen eines enormen Rückstaus in der britischen Justiz erst für Mitte Juli 2024 angesetzt.
Die zum Zeitpunkt der Aktion 20 und 21 Jahre alten Aktivistinnen hatten van Goghs berühmtes Sonnenblumen-Gemälde aus dem Jahr 1888 im Oktober mit Tomatensuppe aus der Dose beworfen. Danach hatten sie sich vor dem Kunstwerk hingekniet und ihre Hände an der Wand festgeklebt. Wie die National Gallery mitteilte, blieb das Werk selbst unbeschadet, nur der Rahmen wurde leicht beschädigt. Das Gemälde, das einen Schätzwert von umgerechnet rund 83 Millionen Franken hat, war durch eine Glasscheibe geschützt.
Aktivisten: «Wir haben keinen funktionierenden Staat»
Für Just Stop Oil ist die Sache klar: «Der Richter sollte den Fall abweisen», teilte die Organisation auf Anfrage mit.
Dass die britische Regierung entgegen wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Vereinbarungen Lizenzen für neue Öl- und Gasfelder vergebe, zeige: «Wir haben keinen funktionierenden Staat und die Angeklagten handeln, um die Gesellschaft, den britischen Staat und die Millionen zu schützen, die bereits von gefährlichen Extremwetterereignissen betroffen sind».
Just Stop Oil fordert von der Regierung in London ein sofortiges Ende der Vergabe neuer Lizenzen zur Förderung von Öl und Gas.
Die aktuelle britische Regierung bekennt sich zwar weiterhin zum Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 und zum international vereinbarten 1,5-Grad-Ziel. Dennoch treibt London die Förderung fossiler Energien weiter voran, obwohl sich dies Wissenschaftlern zufolge widerspricht.