Touris entführen Büsi – und verweigern Rückgabe

Simon Ulrich
Simon Ulrich

Deutschland,

Feriengäste haben ein vermeintlich streunendes Büsi nach Hause genommen. Die Besitzer wollen ihr Familienmitglied zurück – doch die Finder stellen sich quer.

Aramis
Mittlerweile ist Aramis zurück bei seinen Besitzern, Catharina Majert und ihr Mann Gunnar. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Feriengäste entführten eine Katze von der Nordseeinsel Norderney nach Nordrhein-Westfalen.
  • Ein Tierarzt entdeckte per Chip, dass Aramis eine Besitzerfamilie auf der Insel hat.
  • Die Finder verweigerten zunächst die Rückgabe, lenkten nach einer Anzeige aber ein.

Büsi Aramis ist ungewollt auf Reisen gegangen: Feriengäste entführten den neunjährigen Kater von der Nordseeinsel Norderney.

Sie hielten ihn für einen herrenlosen Streuner und nahmen ihn mit nach Hause nach Nordrhein-Westfalen. Dies geht aus einem Polizeibericht hervor.

Ein fataler Irrtum: Die Bombay-Katze streift zwar oft und gern auf der Insel herum, gehört dort aber einem Ehepaar.

Ernüchterung beim Tierarzt

Das wurde auch den Findern schnell klar: Bei einem Tierarztbesuch wurde ein implantierter Chip entdeckt und ausgelesen.

Die Praxis informierte daraufhin die rechtmässigen Besitzer, Catharina Majert und ihre Familie. Diese hatten ihren Vierbeiner bereits als vermisst gemeldet.

Als die Majerts die Touris kontaktierten, um ihren Kater zurückzufordern, stiessen sie jedoch auf Widerstand.

«Die Familie aus NRW wollte den Kater nicht mehr hergeben», berichtete eine Polizeisprecherin. Sie wollten Aramis behalten und stellten sogar «Bedingungen für eine Rückgabe».

Die Majerts reagierten mit einer Anzeige wegen Diebstahls. «Sie haben angeboten, sie abzukaufen. Aber wir haben zurückgeschrieben, dass wir kein Familienmitglied verkaufen», erklärte Catharina Majert.

Aramis kehrt nach Hause zurück

Die Finder gaben schliesslich doch noch nach. Am Sonntag kam es zur Übergabe auf dem Festland und Aramis konnte endlich nach Hause zurückkehren.

Über die genauen Umstände der Einigung wollte sich Catharina Majert nicht äussern: «Es war eine ganz kurze Sache, wir haben uns getroffen und ich habe die Rückgabe quittiert.»

Magst du Katzen?

Ihr Mann kündigte an, die Anzeige am Montagmorgen zurückzuziehen.

Dieser Fall ist laut Inselpolizei einzigartig. Es sei zwar normal, dass Katzen auf Norderney frei herumlaufen – auch weit weg von ihrem Zuhause.

Aber dass Haustiere eingesammelt und mitgenommen werden? Das sei bisher noch nie vorgekommen: «So was ist den Kollegen dort noch nicht untergekommen», so die Polizeisprecherin.

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Kommentare

User #4921 (nicht angemeldet)

Kein Zoll? Waren wohl mit Auto unterwegs...

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