Trockene Frühjahre tun Feldhasen gut: Bestände wachsen

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Deutschland,

Der Feldhase ist nicht vom Aussterben bedroht, die Bestände in Deutschland wurden aber stetig kleiner. Pünktlich zu Ostern gibts nun Good News.

Ein Feldhase sitzt in einem Feld
Ein Feldhase sitzt in einem Feld - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • 2020 stieg die Zahl der Feldhasen in Deutschland an.
  • Im Vergleich zu 2019 lebten pro Quadratkilometer Hasen-Lebensraum zwei Tiere mehr.
  • Der Zuwachs ist auf den trockenen und warmen Frühling zurückzuführen.

Zum weltlichen Symbol für ein in der Familie gefeiertes Osterfest wurde der Hase im 19. Jahrhundert – als Überbringer der Ostereier. Damals entwickelte sich Ostern vom rein kirchlichen Fest zum säkularen Familienfest. Und Rituale wie das Verstecken der Eier hielten Einzug.

Wären es tatsächlich die Hasen, die Oster-Naschereien verstecken, hätte es allerdings über viele Jahre hinweg immer weniger Süsses gegeben: Die Bestände schwanden. Nun haben Experten gute Nachrichten.

Ein trockener und warmer Frühling im vergangenen Jahr hat die Zahl der Feldhasen in Deutschland steigen lassen. Im Frühjahr 2020 lebten im Schnitt 14 Feldhasen pro Quadratkilometer Hasen-Lebensraum.

Feldhasen der Witterung ausgesetzt

Das sind etwa zwei Hasen mehr als noch bei der vergangenen Hasen-Zählung 2019, wie der Deutsche Jagdverband (DVJ) mitteilt. Da bereits die vergangenen Frühjahre 2018 und 2019 trocken waren, setzt sich laut DJV damit ein leichter Aufwärtstrend bei der Feldhasen-Population fort.

«Die Voraussetzungen sind gut, dass der leichte Aufwärtstrend auch dieses Jahr weitergehen kann. Wenn das aktuelle Mistwetter aufhört», sagt DJV-Sprecher Torsten Reinwald. «Dieses nasskalte Wetter, was wir gerade haben, das ist Gift für die jungen Feldhasen.»

So sind sie der Witterung ausgesetzt. Das Fell werde eher nass, klebe zusammen und die isolierende Luftschicht zwischen den Fellhaaren schwinde, erklärt Reinwald. Junge Feldhasen, die jetzt zur Osterzeit geboren werden, könnten daher an Unterkühlung sterben.

Deutlich weniger Feldhasen als vor 40 Jahren

Naturschützer gehen davon aus, dass zwischen zwei und drei Millionen Feldhasen in Deutschland leben. Dennoch steht der Feldhase (Lepus europaeus) auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Er sei zwar nicht vom Aussterben bedroht, sagt Andreas Kinser, Wildbiologe der Deutschen Wildtier Stiftung.

«Aber es gibt heute schon deutlich weniger Feldhasen als noch vor 30 oder 40 Jahren.» Etwa seit zehn Jahren habe sich die Population auf niedrigem Niveau stabilisiert. Das bestätigt auch der DJV mit seinem Wildtier-Monitoring. Die Jagdverbände der einzelnen Bundesländer kommen teils zu abweichenden Zahlen, doch der Trend ist gleich.

Zweimal im Jahr machen sich Jägerinnen und Jäger in ganz Deutschland auf, um Hasen zu zählen. Mithilfe des normierten Lichtkegels eines Scheinwerfers werden ausgewählte Reviere beim Wildtier-Monitoring des DJV abgesucht. Durch eine unverwechselbare Reflexion in der Iris angeleuchteter Feldhasen können die Experten die Tiere erfassen.

Zuwächse in allen Grosslandschaften

Im sonnigen Frühjahr 2020 waren die Bedingungen für die Geburten junger Feldhasen gut: Im Vergleich zur ersten Zählung des Jahres zählten Jägerinnen und Jäger im Herbst 25 Prozent mehr Tiere (2019: 15 Prozent).

Ein hoher Wert, der für die Fitness in der Population spreche, erklärt Reinwald. In allen Grosslandschaften Deutschlands gab es demnach Zuwächse. Viele Hasen hätten den Winter erreicht. «Daher ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch 2021 viele Tiere sich fortpflanzen können.»

Wegen der Corona-Pandemie fiel die Feldhasen-Zählung im vergangenen Jahr allerdings etwas kleiner aus. Um Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, wurde bundesweit nur in 460 Referenzgebieten Hasen gezählt. Das sind etwa ein Fünftel weniger als zuvor. Grundsätzlich seien die Daten mit den vergangenen Jahren aber vergleichbar, so Reinwald.

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