Tschechien wappnet sich gegen Hochwasser
Die tschechische Regierung bereitet sich auf drohende Überschwemmungen vor und beruft einen Krisenstab ein.
Entlang der Flüsse in Tschechien laufen die Vorbereitungen auf drohende Hochwasser. Die Regierung berief einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei «rasant erhöht» worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny mit. Am Freitag wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen.
Mit der Massnahme sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden. Die Entwicklung im deutschen Nachbarland wird wegen der eingestürzten Carolabrücke derzeit in Dresden besonders aufmerksam beobachtet. Die Moldau fliesst nördlich von Prag in die Elbe.
Zahlreiche Veranstaltungen fallen aus
Im historischen Stadtzentrum Prags schloss die Feuerwehr die Schleusen zur Certovka (Teufelsbach), einem Seitenkanal der Moldau. Entlang der Uferpromenade sollten im Laufe des Tages Hochwasserschutzwände errichtet werden. Der tschechische Wetterdienst hat seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende auf den Grossteil des Landes ausgeweitet.
Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten den Vorhersagen zufolge bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen.
Menschen in Überschwemmungsgebieten bereiten sich vor
Zahlreiche Veranstaltungen wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Darunter das Weinfest im südmährischen Znojmo mit jährlich Zehntausenden Besuchern. Auch ein beliebtes Amateur-Radrennen auf den Jested, den Hausberg von Liberec, fällt aus.
Menschen in Überschwemmungsgebieten wurden aufgerufen, Evakuierungsgepäck bereitzuhalten und Keller leerzuräumen. Feuerwehrleute befüllten vorsorglich Tausende Sandsäcke.