Tschechischer Ex-Präsident Klaus trug keine Maske - 400 Euro Bussgeld
Der tschechische Ex-Präsident Vaclav Klaus ist mit einem Bussgeld bestraft worden, weil er am Nationalfeiertag keine Maske trug. Sein Anwalt habe Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt, teilte der neoliberale Politiker am Donnerstag mit. Er soll umgerechnet knapp 400 Euro bezahlen.
Der 79-Jährige hatte am 28. Oktober vor dem Prager Gemeindehaus ohne Maske Blumen niedergelegt und eine kurze Ansprache gehalten. Darin hatte er unter anderem die Corona-Massnahmen der Regierung scharf kritisiert. In Tschechien gilt eine allgemeine Maskenpflicht - auch im Freien.
Den Bussgeldbescheid verstehe er als «Bestrafung eines politischen Aktes», die nicht durch epidemiologische Gründe motiviert sei, sagte Klaus. Er habe sein Recht auf freie Meinungsäusserung wahrgenommen, das durch die Verfassung garantiert sei.
Als Ex-Präsident sei es zudem seine Pflicht, den Nationalfeiertag zu würdigen. Am 28. Oktober 1918 war in Prag die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei proklamiert worden.
Erst vor zweieinhalb Wochen hatte Klaus Schlagzeilen gemacht, als er in Prag an einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen mit rund 3000 Menschen teilnahm.
Er war von 2003 bis 2013 tschechisches Staatsoberhaupt. Von 1993 bis 1998 stand er an der Spitze der Regierung. Bekannt wurde er zuletzt als vehementer Kritiker des Euros und Zweifler am Klimawandel.