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Tui-Chef hofft auf Sommersaison 2021

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Deutschland,

Tui glaubt an eine Sommersaison 2021 - die Erwartungen des grössten Anbieters haben in der Touristikbranche Gewicht. Ob Pauschalreisen und Kreuzfahrten wieder zünden, hängt aber vor allem von der weiteren Corona-Eindämmung ab. Dabei seien manche Länder den Deutschen voraus.

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Der Reisekonzern Tui hofft auf die Sommersaison 2021. Corona-Schnelltests und Impfungen könnten das Reisen dann wieder sicher machen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fritz Joussen bemüht sich, nicht nach Zweckoptimismus, sondern nach echter Zuversicht zu klingen.

«Die Leute warten auf ihren Koffern und schauen, wo zuerst geöffnet wird.» Die Sehnsucht nach Urlaub im Corona-«Übergangsjahr» 2021 sei gross - und auch dem Tui-Chef kann es dabei offenbar kaum rasch genug gehen.

Vergleichsweise häufig packen Kunden seines Konzerns ihre Koffer aber derzeit vor allem in Grossbritannien. Ausgerechnet dort, wo in der ersten Pandemiewelle noch einiges im Krisenmanagement schieflief, gewännen Verbraucher durch fortschreitende Impfungen nun Sicherheit.

Nachfrage in Deutschland zieht an

Der wichtige britische Markt startet auch zu normalen Zeiten etwas früher in die Sommer-Buchungssaison als das Reise-Weltmeisterland Deutschland. Diesmal ist es für Tui jedoch besonders entscheidend, dass die Nachfrage daheim ebenso anzieht. «Deutschland holt nun auf», sagt Joussen zur Zahlenvorlage. Bisher indes gelte: «Mehr als die Hälfte unserer Buchungen kommt gerade aus dem Vereinigten Königreich.» Keine schlechte Tendenz. Doch weil viele Reisewillige erst spät und kurzfristig buchen, bleibt die Planung schwierig. Der Tui-Chef warb ausserdem erneut für mehr Corona-Schnelltests.

Die gesamte Branche - 2020 von Sars-CoV-2 teils an den Rand des Ruins getrieben - hofft, dass die Durststrecke bald überstanden sein möge. Hoffnungen, es könne schon im Frühling so weit sein, schwanden zuletzt. Tui musste bis Ende März gerade Reisen zu beliebten Zielen etwa in Portugal, der Türkei und Festland-Spanien sowie in ganz Ägypten, Tunesien, Marokko und zu den Kapverdischen Inseln absagen.

Und danach? «Eine grosse Reisewelle an Ostern werden wir vermutlich nicht sehen», meinte der Chef des Deutschen Reiseverbandes, Norbert Fiebig, kürzlich. Sollte sicheres Reisen möglich sein, wird nach Einschätzung von Reinhard Meyer vom Deutschen Tourismusverband erst der Deutschland-Tourismus profitieren: «Viele hoffen auf einen Start zu Pfingsten im Mai, um im Sommer richtig durchstarten zu können.»

Tui hält den Sommerurlaub für möglich

Umfragen zufolge ist die Reiselust gross. Aber kann im Sommer wirklich die Erholung gelingen? Tui setzt auf eine rasche Verbreitung der Impfstoffe, sobald die nötigen Mengen verfügbar sind. «Wir sind sehr positiv gestimmt, dass Sommerurlaub möglich wird», so Joussen. Es werde wohl nicht überall Impfpflichten geben, sondern - je nach Land - auch Testvorschriften als Ersatz, wie schon für Kreuzfahrtgäste. In Grossbritannien sollten Ende Mai alle über 50-Jährigen geimpft sein.

Unter den klassischen Zielen zeigten sich in den bisherigen Buchungen vor allem Griechenland und Spanien als beliebte Regionen. Insgesamt verkaufte die Tui-Gruppe bereits 2,8 Millionen Reisen, etwas mehr als die Hälfte des Volumens für den Vorkrisen-Sommer vor zwei Jahren. Und der Löwenanteil stammt mit 1,5 Millionen aus Grossbritannien, wo Tui das Programm drei Monate früher freigeschaltet hatte. Deutschland ist mit gut einer halben Million Buchungen noch etwas abgeschlagen.

Verbraucher haben mehr Geld in der Tasche

Sicher ist: Die erzwungene Konsumzurückhaltung hat 2020 die Sparquote steigen lassen. Viele Verbraucher dürften also bereit sein, mehr Geld auszugeben - wenn sie denn können. «Für den Tourismus, aber auch für Gastronomie und Kulturbetriebe ist dieser Trend ein gutes Signal», sagt Joussen. Die knapperen Kapazitäten gegenüber normal ausgelasteten Jahren brächten jedoch höhere Preise mit sich. Bei Tui investierten die Kunden diesmal nach aktuellem Stand rund ein Fünftel mehr in ihre Sommerbuchung als 2019.

Die «Neuausrichtung» geht - getrieben auch durch mehr Digitalisierung - weiter. Der Chef des deutschen Veranstaltergeschäfts, Marek Andryszak, erklärte in einem Podcast zur Notwendigkeit besserer digitaler Angebote: «Wenn wir uns da nicht dem Online-Kanal widmen, dem Kunden den Wunsch nicht erfüllen, werden wir alle kollabieren.»

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