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Tui vor Einigung für Staatshilfen wegen Corona-Einbrüchen

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Deutschland,

Die Corona-Krise trifft vor allem Tourismus und Luftverkehr schwer. Der Reisekonzern Tui setzt deshalb auf staatliche Hilfe. Es könnte schon bald eine Lösung geben. Alle Kundenzahlungen seien abgesichert.

Die Coronakrise trifft Luftverkehr und Touristik. Der Reisekonzern Tui setzt deshalb auf staatliche Hilfe. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Die Coronakrise trifft Luftverkehr und Touristik. Der Reisekonzern Tui setzt deshalb auf staatliche Hilfe. Foto: Julian Stratenschulte/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Tui soll in der Corona-Krise kurz vor einer Einigung über staatliche Unterstützung in Milliardenhöhe stehen.

Der Konzern ist schon seit einigen Tagen in Gesprächen darüber, ob Mittel aus den Hilfsprogrammen von Bund und Ländern beantragt werden.

Jetzt stehen nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg die Chancen gut, zwei Milliarden Euro in Anspruch nehmen zu können. Ein Tui-Sprecher sagte dazu am Donnerstag: «Wir sind in guten Gesprächen.» Es gebe aber noch keine abschliessende Entscheidung oder Zusage, betonte er.

Die Zahlungen von Kunden sind nach Angaben des Unternehmens derzeit ausreichend abgesichert. Tui kündigte zudem an, dass Urlauber für den Mai gebuchte Reisen gebührenfrei verschieben können. Der Anbieter folgt damit anderen Grossveranstaltern wie DER Touristik und FTI.

Dem Bericht zufolge haben sich Tui und die staatliche Förderbank KfW auf die Bedingungen für Staatshilfen geeinigt. Demnach soll die KfW, über die viele der öffentlichen Programme laufen, laut vorläufiger Vereinbarung rund 80 Prozent der benötigten Darlehen gewähren. Die übrigen 20 Prozent solle Tui von Geschäftsbanken erhalten. Diese dürften das Paket in den nächsten Tagen freigeben, hiess es. Die genaue Ausgestaltung könne sich allerdings noch ändern - ebenso der Zeitplan. Die KfW äusserte sich in Frankfurt nicht zu dem Thema.

Wegen der Corona-Pandemie hat Tui sein Reisegeschäft sowie nahezu den gesamten Kreuzfahrt- und Hotelbetrieb eingestellt. Für zahlreiche Beschäftigte wurde Kurzarbeit angezeigt - in einigen Bereichen bis in den September hinein. Der Konzern hatte schon Mitte März grundsätzlich beschlossen, im Kampf gegen die Krise Staatsgarantien beantragen zu wollen. Am Mittwoch hatte es geheissen, man warte vorerst noch die formalen Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat ab.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte sich für eine staatliche Unterstützung des Unternehmens mit Hauptsitz in Hannover ausgesprochen. Tui sei eigentlich «kerngesund», sagte er der dpa - das Geschäftsmodell sei durch die Viruskrise nun aber unverschuldet in grosse Gefahr geraten. Die Tui-Aktien reagierten am Donnerstag mit Kursgewinnen auf die Nachricht, dass der Reiseveranstalter nun konkrete Hilfen bekommen könnte.

Die gesamte Reisebranche ist von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise besonders stark betroffen. Die Buchungen sind im Keller, viele Länder haben den normalen Luftverkehr unterbrochen. Tui-Chef Fritz Joussen schlägt auch einen harten Sparkurs ein. Nun müsse unbedingt «das Geld zusammengehalten» werden, sagte er kürzlich.

Tui Deutschland hat bis zunächst zum 30. April alle Reisen abgesagt. Wie mögliche Storno-Regelungen aussehen könnten, war zuletzt noch unklar. Der Konzern betonte, dass es für geleistete Kundenzahlungen eine hinreichende Versicherungsdeckung gebe. Man spreche derzeit mit den Versicherern des Unternehmens sowie mit der Finanzaufsicht Bafin über den entsprechenden Schutz für Pauschalreisen und werde die «jeweiligen Verpflichtungen fristgerecht erfüllen», hiess es.

Tui widersprach einem Bericht, wonach im Fall zu geringer Deckung Ende April das Auslaufen der Betriebserlaubnis für das deutsche Pauschalreisegeschäft drohen könnte: «Selbstverständlich wird die Tui über den 28. April hinaus weiterhin Pauschalreisen verkaufen. Das war zu keinem Zeitpunkt fraglich und wird es auch nicht sein.» Die Bafin hatte bereits im vergangenen Herbst nach der Pleite des Branchenriesen Thomas Cook die Absicherung von Kundenzahlungen genau unter die Lupe genommen. Sie soll Nachbesserungen des bisherigen Modells für gegenseitige Haftungen im Insolvenzfall fordern.

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