Türkei attackiert kurdische Stellungen in Syrien und im Irak

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Nach dem Anschlag in Istanbul hat die Türkei kurdische Stellungen mit Verweis auf Selbstverteidigung angegriffen. Dabei gab es Tote und Verletzte.

Hat die Türkei kurdische Stellungen in Nordsyrien angegriffen?
Hat die Türkei kurdische Stellungen in Nordsyrien angegriffen? - Christoph Soeder/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei hat kurdische Stellungen in Syrien und im Irak angegriffen.
  • Das Land rechtfertigt sich mit dem Selbstverteidigungsrecht nach dem Anschlag in Istanbul.
  • Bei den Angriffen aus der Luft gab es Tote und Verletzte.

Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte griff das türkische Militär die kurdischen Stellungen in Nordsyrien aus der Luft an.

Die Einsätze richteten sich gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Ankara mit. Die türkische Regierung macht beide für den Bombenanschlag im Stadtzentrum von Istanbul verantwortlich, bei dem am Sonntag vergangener Woche 6 Menschen getötet und 31 weitere verletzt worden waren.

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Nach dem Anschlag in Istanbul steht die Metropole unter Schock. - AFP

Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte griff das türkische Militär die kurdischen Stellungen in Nordsyrien aus der Luft an. Dabei habe es Verletzte und Tote gegeben, teilte ein Sprecher der Organisation mit.

Auch der türkische Nachrichtensender CNN Türk berichtete von Angriffen unter anderem auf Orte wie Kobane, die bislang fest in der Hand kurdischer Rebellen sind. Auf der Twitter-Seite des türkischen Verteidigungsministeriums hiess es am Samstagabend, man werde die «Angriffe» rächen, es sei «Abrechnungszeit!».

YPG und PKK von Türkei als Terrororganisationen eingestuft

Ankara sieht in der YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft beide als Terrororganisation. Einige Experten hatten bereits gemutmasst, dass die türkische Regierung den Bombenanschlag als Anlass für eine neuerliche Offensive in Nordsyrien nehmen könnte.

Die YPG – als Teil der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) – ist unter anderem in den nun laut Bericht angegriffenen Gebieten präsent. Das Verteidigungsministerium beruft sich in seiner Mitteilung auf das Recht auf Selbstverteidigung laut Charta der Vereinten Nationen.

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Mitglieder der PKK bei einer Demonstration. (Archivbild) - Keystone

Das türkische Militär hat bereits mehrmals Einsätze gegen die PKK im Irak und gegen die YPG in Syrien geführt. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hatte in der Vergangenheit bei ähnlichen Einsätzen bezweifelt, dass diese mit dem Völkerrecht vereinbar sind.

Im syrischen Staatsfernsehen wurde am Sonntagmorgen von türkischen Angriffen auf Stellungen der SDF berichtet, Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von einer «türkischen Aggression». SDF-Kommandeur Maslum Abdi berichtete auf Twitter von Bombardierungen.

Die Türkei hat seit 2016 bereits vier Militäroffensiven in Nordsyrien initiiert. Dort hält die Türkei Grenzregionen besetzt und kooperiert dabei mit Rebellengruppen. Der syrische Präsident Baschar al-Assad wird dagegen von Russland unterstützt.

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