Türkei entscheidet über Freilassung von Pastor Andrew Brunson

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Andrew Brunson, Pastor aus den Staaten, sitzt in der Türkei in Haft – wegen Terrorvorwürfen. Ein Gericht entscheidet heutet Freitag über seine Freilassung.

Andrew Craig Brunson, evangelischer US-Pastor, kommt an seinem Haus in Izmir an.
Andrew Craig Brunson, evangelischer US-Pastor, kommt an seinem Haus in Izmir an. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vage Terrorvorwürfe brachten den US-Pastor Burnson in türkische Haft.
  • Dies führte zu Anspannungen. Heute Freitag wird über eine Freilassung entschieden.

Ein türkisches Gericht entscheidet heute Freitag über die Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson. Die Inhaftierung des evangelikalen Geistlichen unter vagen Terrorvorwürfen belastet seit Monaten das Verhältnis der Türkei zu den USA. Im August eskalierte der Streit, was die türkische Lira auf Talfahrt schickte. Eine Freilassung Brunsons wäre ein wichtiger Schritt zur Entspannung, doch ist es keineswegs der einzige Streitpunkt zwischen den Nato-Partnern.

Prozess gegen US-Pastor Brunson

US-Präsident Donald Trump und sein Vize Mike Pence fordern die Freilassung des evangelikalen Geistlichen, der seit Oktober 2016 unter dem Vorwurf der Spionage sowie der Unterstützung der kurdischen PKK-Guerilla und der Gülen-Bewegung in U-Haft sitzt. Im August verhängte Trump deshalb Sanktionen gegen die türkischen Minister des Inneren und der Justiz und beschloss die Verdopplung der Zölle auf türkische Aluminium- und Stahlimporte.

Die Türkei reagierte mit gleichen Massnahmen. Der Streit führte zu einem dramatischen Einbruch der türkischen Lira, was in der Türkei die Sorge vor einer Wirtschaftskrise heraufbeschwor. Beobachter erwarten nun, dass der Richter Brunson freilässt, um den Streit beizulegen. Zwar betont Ankara in dem Fall die Unabhängigkeit der Justiz, doch hatte Erdogan im September 2017 vorgeschlagen, den Pastor gegen Fethullah Gülen auszutauschen.

Auslieferung von Fetullah Gülen

Seit dem gescheiterten Militärputsch von Juli 2016 verlangt die Türkei die Auslieferung des im US-Exil lebenden islamischen Predigers, den sie für den Umsturzversuch verantwortlich macht. Zur Empörung Ankaras haben die US-Behörden bisher keine rechtlichen Schritte gegen den umstrittenen Prediger unternommen, der seit 1999 in Pennsylvania (USA) lebt. Nach US-Angaben hat die Türkei keine gerichtsfesten Beweise für die Schuld Gülens vorgelegt.

In den Medien wurde auch über einen Austausch Brunsons gegen den in den USA inhaftierten türkischen Banker Mehmet Hakan Atilla spekuliert. Der Vizechef der staatlichen Halkbank war im Mai von einem New Yorker Gericht wegen Verstössen gegen die US-Iran-Sanktionen zu 32 Monaten Haft verurteilt worden. Der Halkbank droht zudem wegen ihrer Rolle in den Iran-Geschäften des Geschäftsmanns Reza Zarrab eine saftige Geldstrafe.

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