U-Haft für Andrew Tate in Rumänien um einen Monat verlängert
Der britisch-amerikanische Influencer Andrew Tate und drei mutmassliche Komplizen bleiben in rumänischer Untersuchungshaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Andrew Tate muss mindestens bis am 27. Februar in Untersuchungshaft bleiben.
- Der britisch-amerikanische Doppelbürger wurde am 30. Dezember in Rumänien verhaftet.
- Ihm wird vorgeworfen, eine organisierte Verbrechergruppe gebildet zu haben.
Ein Gericht in Bukarest entschied am Freitag, dass Andrew Tate und sein Bruder Tristan mindestens bis zum 27. Februar im Gefängnis bleiben müssen, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete. Dagegen können die Betroffenen binnen 48 Stunden Widerspruch einlegen.
Die vier Verdächtigen wurden am 30. Dezember 2022 verhaftet, ursprünglich wurde die Untersuchungshaft bis zum 29. Januar befristet.
In Rumänien darf die U-Haft für einen Tatverdächtigen während der Strafverfolgung maximal 30 Tage dauern. Sie kann aber vom Gericht auf Antrag der Staatsanwaltschaft verlängert werden.
Tate-Brüder sollen Frauen ausgebeutet haben
Die Ankläger werfen den Tate-Brüdern vor, eine organisierte Verbrechergruppe gebildet zu haben mit dem Ziel, Frauen sexuell auszubeuten. Sie sollen junge Frauen dazu gezwungen haben, bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken. Bislang seien sechs Opfer ermittelt worden. Die Tate-Brüder bestreiten die Vorwürfe.
Zwischenzeitlich hat die für organisiertes Verbrechen zuständige Sondereinheit der Staatsanwaltschaft, DIICOT, die Ermittlungen ausgeweitet. Weitere Immobilien in der Hauptstadt Bukarest und Umgebung wurden durchsucht. Seit April 2021 waren die Tate-Brüder im Visier der rumänischen Ermittler.
Tate aus Big-Brother-Show bekannt
Bekannt wurde Andrew Tate 2016, als er aus der britischen Big-Brother-Show hinausgeworfen wurde. Das, nachdem ein Video publik geworden war, in dem er eine Frau mit einem Gürtel schlägt.
Kurz vor seiner Festnahme in Rumänien hatte sich Tate via Twitter ein Scharmützel mit Klima-Aktivistin Greta Thunberg geliefert. Tate hatte mit der Zahl seiner Autos geprahlt und an Thunberg gerichtet geschrieben: «Bitte gib mir deine E-Mail-Adresse, damit ich dir eine vollständige Liste meiner Autosammlung und der enormen Emissionen schicken kann.» Die Vorreiterin der weltweiten Klimaschutzbewegung Fridays for Future reagierte mit: «Ja, bitte kläre mich auf, schreib mir an [email protected].»