Überlebender aus Adelboden BE spricht über Horror-Unfall in Schweden
Bei einer Kollision in Schweden kommen im Januar sechs Schweizer aus Adelboden BE ums Leben. Der einzige Überlebende redet nun erstmals in einem Doku-Film.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 12. Januar 2019 prallte in Schweden ein Kleinbus mit einem Minen-Lastwagen zusammen.
- Sechs Schweizer – fünf davon aus Adelboden BE – kommen bei dem Crash ums Leben.
- Der einzige Überlebende aus dem Bus erzählt in einer Doku über seine Erfahrungen danach.
Mitte Januar kollidierte in Nordschweden in der Nähe von Kiruna ein Kleinbus mit einem Lastwagen. Sechs Schweizer zwischen 19 und 27 Jahren verloren dabei ihr Leben – ein Mann aus Adelboden BE überlebte den Horror-Crash. Der 23-Jährige wurde mit einigen gebrochenen Rippen, einer gequetschten Lunge und diversen Schnittwunden am Kopf ins Spital gebracht.
Da das noch lebende Opfer während des Unfalls schlief, erinnert es sich nicht an die Kollision selbst. Jetzt spricht der Adelbodner aber in einem Dokumentationsfilm über seine Erlebnisse danach.

Überlebender erwacht erst im Spital
Gegenüber dem TV-Sender «Sveriges Television» erzählt der heute 24-Jährige: «Der Plan war, 24 Stunden durchzufahren, bis nach Stockholm. Dort zu übernachten und dann weiterzufahren.» Man habe dafür extra Sandwiches und Salziges gekauft.
Nach dem Unfall sei er dann erst im Spital aufgewacht. «Ich fragte die Ärztin, wie es meinen Freunden geht. Einen Moment später erfährst du, dass sie tot sind. Aber du realisierst es nicht richtig.»
«Wie Metall, das auseinander bricht.»
Der Fahrer des Lkws erklärt anonym gegenüber dem Sender, dass er vor der Kurve noch abgebremst habe. Er sei absichtlich weit am Rand gefahren. «Dann ging alles sehr schnell. Ein Geräusch war zu hören. Wie Metall, das auseinander bricht.»
De sex döda i frontalkrocken i Kiruna var norrskensturister från Schweiz https://t.co/3IxxoAfPWw pic.twitter.com/zlijER5JNg
— Aftonbladet (@Aftonbladet) January 13, 2019
Was dem Lkw-Lenker und auch einem Augenzeugen für immer im Gedächtnis bleibe, sei die absolute Stille nach dem Zusammenprall. Der Zeuge, der kurz nach dem Vorfall vorbei fährt, meint gegenüber «Sveriges Television»: «Ich konnte nicht mit Sicherheit sagen, dass es sich beim Wrack um ein Auto handelte.»
Sechs der sieben Schweizer kommen aus Adelboden BE
Fünf der sechs Todesopfer und der Verletzte stammen aus der Berner Oberländer Gemeinde Adelboden. Die sieben Freunde waren auf dem Rückweg ihrer Skiferien. Sie waren Ende Dezember 2018 gemeinsam losgefahren, um in Schweden die Polarlichter zu sehen und Eisfischen zu gehen.

Die beiden Fahrzeuge prallten in einer Kurve frontal ineinander, nachdem der Kleinbus aufgrund des schlechten Wetters ins Rutschen kam. Er wurde durch den heftigen Aufprall mit dem 90-Tonnen-Lkw in einen Graben geschleudert.
Anwohner der Unfallstelle in Schweden bezeichneten die Kurve in schwedischen Medien als «richtige Todes-Kurve». Die Strasse sei an dieser Stelle besonders eng. Mittlerweile wurde die Höchstgeschwindigkeit in dieser Kurve von 90 auf 70 km/h reduziert.