Ukraine ist gegen «kurze Waffenruhe» mit Russland
Den Vorschlag von einer «kurzen Waffenruhe» wird vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abgelehnt. Laut ihm würde dies alles nur schlimmer machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Idee einer «kurzen Waffenruhe» mit Russland wird von der Ukraine nicht gutgeheissen.
- Laut Wolodymyr Selenskyj würde dies alles nur schlimmer machen.
- Laut dem ukrainischen Präsidenten braucht Russland diese Atempause.
Absage an Kriegspause: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Idee einer «kurzen Waffenruhe» mit Russland zurückgewiesen. Er argumentiert, dass dies die Lage nur verschlimmern würde. Britischer Premier Sunak sichert bei Kiew-Besuch Unterstützung zu.
«Russland möchte nun eine kurze Waffenruhe, eine Atempause, um wieder zu Kräften zu kommen.» Dies hiess es in einer Rede des Präsidenten, die beim Internationalen Sicherheitsforum im kanadischen Halifax übertragen wurde. Eine solche Atempause wäre nicht das Ende des Krieges, sondern würde alles nur noch schlimmer machen, sagte er.
«Ein (...) echter, dauerhafter und ehrlicher Frieden kann nur durch die vollständige Zerstörung der russischen Aggression entstehen.» Dies hob Selenskyj in seiner Rede am Freitag (Ortszeit) hervor.
Das Weisse Haus hatte zuvor erneut betont, dass allein der ukrainische Staatschef über Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien entscheiden könne. Damit wird die Vermutung zurückgewiesen, die USA würden in dieser Hinsicht Druck auf Kiew ausüben.
Cherson konnte zurückerobert werden
Die derzeitigen ukrainischen Rückeroberungen möglicherweise eine Gelegenheit für die Aufnahme von Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts sein könnten. Dies sagte US-Generalstabschef Mark Milley zuvor zwei Mal.
Seit Beginn ihrer Gegenoffensive Ende August konnte die ukrainische Armee einige Gebiete von Russland zurückerobern. Darunter ist auch die strategisch wichtige Regionalhauptstadt Cherson im Süden.
Russland griff zuletzt wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine an. Am Freitag hiess es aus Kiew, «beinahe die Hälfte» des ukrainischen Energiesystems sei «arbeitsunfähig». Millionen Ukrainer waren ohne Strom.
Gleichzeitig fiel in der Hauptstadt Kiew der erste Schnee. Für die kommenden Tage wurden Temperaturen von minus zehn Grad Celsius erwartet.