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Ukraine: Kampf um Sjewjerodonezk gleicht «Mission Impossible»

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Der Gouverneur der Region Luhansk räumt ein, dass es «sehr schwierig ist, Sjewjerodonezk zu halten», und sprach sogar von einer «Mission Impossible».

Rauch über Sjewjerodonezk
Rauch über Sjewjerodonezk - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland behauptet, Sjewjerodonezk weitgehend unter Kontrolle zu haben.
  • «Sie kontrollieren die Stadt nicht», sagte der Gouverneur der Region Luhansk.

Die Ukraine hat russische Angaben zurückgewiesen, wonach russische Truppen die strategisch wichtige ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk weitgehend unter Kontrolle haben. «Sie kontrollieren die Stadt nicht», sagte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, am Dienstag auf Telegram. Er räumte jedoch ein, dass es «sehr schwierig ist, Sjewjerodonezk zu halten», und sprach sogar von einer «Mission Impossible».

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte zuvor gesagt, die russischen Streitkräfte hätten die Wohngebiete der Stadt voll unter Kontrolle. Die russische Armee versuche jedoch weiterhin, das Industriegebiet und die umliegenden Siedlungen zu erobern.

Gajdaj sagte, der «Feind» habe «alle Kräfte, alle Reserven mobilisiert», um die Hauptstrasse von Lyssytschansk nach Bachmut abzuschneiden und so beide Grossstädte einzukesseln. «Sie bombardieren Lyssytschansk sehr heftig», sagte der Gouverneur über die Nachbarstadt, die durch einen Fluss von Sjewjerodonezk getrennt ist. Eine Einnahme der beiden Städte würde Russland den Vormarsch auf die Grossstadt Kramatorsk in der Region Donezk ermöglichen. Moskau käme somit seinem Ziel der vollständigen Eroberung des Donbass einen entscheidenden Schritt näher.

Selenskyj: «Absolut heroische Verteidigung des Donbass geht weiter»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte am Dienstagabend, dass sich «die Situation an der Front in den letzten 24 Stunden nicht wesentlich verändert hat» und dass «die absolut heroische Verteidigung des Donbass weitergeht». Er sagte, dass mehr als 31'000 russische Soldaten seit Kriegsbeginn Ende Februar getötet worden seien. Dies seien fast 300 Tote am Tag. «Es wird jedoch der Tag kommen, an dem selbst für Russland die Zahl der Verluste inakzeptabel wird», prophezeite er. Eine unabhängige Bestätigung der Toten auf beiden Seiten ist nicht möglich.

Am Dienstagabend kündigte Selenskyj ausserdem für nächste Woche die Veröffentlichung eines «Buchs der Henker» an. Das «Informationssystem» soll Daten über russische Kriegsverbrechen, Täter und Befehlshaber präsentieren. «Ich habe mehrfach betont, dass sie alle zur Verantwortung gezogen werden. Und wir gehen Schritt für Schritt darauf zu», sagte der ukrainische Präsident. «Alle werden vor Gericht gestellt werden.» Ende Mai hatte die ukrainische Justiz mitgeteilt, «einige tausend» Fälle von mutmasslichen Kriegsverbrechen im Donbass identifiziert zu haben.

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