Ukraine Krieg: Wer ist Wolodymyr Selenskyj?
Einst Komiker, heute Präsident: Wolodymyr Selenskyj. Im Ukraine Krieg mausert er sich regelrecht zum Nationalhelden. Doch wer ist er eigentlich?
Das Wichtigste in Kürze
- Wolodymyr Selenskyj wurde 2019 zum Präsidenten der Ukraine gewählt.
- Der 44-Jährige sagte der Korruption im Land den Kampf an.
- Früher war Selenskyj Komiker, der die Politik im Lande blosszustellen wusste.
«Vielleicht seht ihr mich heute Abend zum letzten Mal lebend.» Das sagte Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag zu einem Journalisten – Worte, die um die Welt gingen.
Der ukrainische Präsident hält in Kiew die Stellung. Vor wenigen Wochen teilweise noch als Ex-Komiker belächelt, wird der 44-Jährige heute weltweit bewundert. Als «Kämpfer», der nicht aufgibt. Der auch im Ukraine Krieg die Ruhe bewahrt, sich weigert, die Hauptstadt zu verlassen und nicht aufgibt.
Doch wer ist es eigentlich, der Putin so kühn die Stirn bietet?
Nachdem Selenskyj sein Studium zum Juristen mit 17 Jahren abschliesst, beginnt er seine Karriere als Kabarettist. Immer wieder führt er korrupte Politiker vor, sorgt mit gewagten Comedy-Einlagen für Aufsehen.
Vom TV-Politiker zum Regierungschef der Ukraine
2015 hat er seinen bis anhin grössten Auftritt: Im meistgesehenen TV-Sender der Ukraine spielt er in einer Serie einen Geschichtslehrer. Ein Geschichtslehrer, der der Korruption den Kampf ansagt, in sozialen Netzwerken Wahlkampf betreibt und plötzlich Präsident wird.
Wenige Jahre später, 2019, kandidiert er dann tatsächlich. Auf Social Media punktet der sympathische Komiker beim ukrainischen Volk. Auch profitiert er von seinem guten Verhältnis zum amtierenden Präsidenten der Ukraine.
Ukraine Krieg: Selenskyj kämpfte schon immer gegen Korruption
Bei bestimmten politischen Fragen scheinen seine Positionen etwas schwammig. Grösstenteils mit seinen Idealen und seiner Persönlichkeit erobert Selenskyj die Herzen des Volkes im Sturm. Satte 73 Prozent der Ukrainer wählen ihn.
In Sachen Korruption kennt der Ex-Komiker keinen Spass. Selenskyj kündigt nach seiner Wahl die Auflösung des Parlaments und die Entlassung des Geheimdienstchefs an. Auch der Generalstaatsanwalt muss gehen.
Zu seinem obersten Ziel erklärt Selenskyj die Beendigung des Konflikts im Donbass. Ein Ziel, das nun noch schwerer zu erreichen scheint.
Putin agiert beim Einmarsch in die Ukraine derweil nicht nur mit Waffen-Gewalt. Auch schwingt er gewaltig die Propaganda-Pauke: Jüngst sprach er gar von einer notwendigen «Entnazifizierung der Ukraine.» Die ukrainische Regierung als nationalsozialistisch zu bezeichnen, könnte absurder nicht sein. Der ukrainische Präsident höchstpersönlich ist selber jüdisch.