Ukraine-Krieg: 500 russische Soldaten drohen mit Rückzug
Wegen «kolossaler Verluste» und fehlender Unterstützung drohen 500 russische Soldaten mit dem Rückzug. Blogger sehen die Front im Ukraine-Krieg zusammenbrechen.
Das Wichtigste in Kürze
- 500 russische Soldaten drohen mit dem Abzug in der Region Bachmut.
- Wegen fehlender Unterstützung sei bloss noch ein Viertel ihrer Einheit kampffähig.
- In der Region Bachmut meldet Kiew Erfolge, Militärblogger malen schwarz.
Kritik an der russischen Militärführung ist im Ukraine-Krieg nichts Neues. Ein Teil einer Einheit macht ihr nun Vorwürfe und droht, sich zurückzuziehen. Dies geht aus einem Video hervor, dass der proukrainische Telegram-Kanal «Supernova+» geteilt hat.
Darin sind mehrere Soldaten zu sehen, die in einer Art Scheune stehen, der genaue Standort ist unklar. Einer der Männer liest eine Botschaft von einem Papier ab. Er richtet seine Worte an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
Die Soldaten seien Teil des 108. motorisierten Schützenregiments und stünden seit dem 25. August beim Ort Klischtschijiwka in der Nähe Bachmuts im Einsatz.
Doch es habe keine Luft- oder Artillerieunterstützung gegeben, keine elektronischen Abwehrmassnahmen. Das Resultat: 70 bis 75 Prozent der Einheit seien getötet oder verwundet worden. Der Soldat spricht von «kolossalen Verlusten».
Wie «Supernova+» berichtet, wollen die 500 Soldaten nun keine Befehle mehr befolgen. Sollte keine Hilfe kommen, würden sie sich zurückziehen.
In der Region um Bachmut vermeldet Kiew kleine Erfolge der Gegenoffensive im Ukraine-Krieg. Auch das «Institute for the Study of War» spricht von Fortschritten. Selbst prorussische Blogger stimmen dem zu, der Telegram-Kanal «Alex Parker Returns» schreibt: «Die Front bricht zusammen.» Gehe es so weiter, müsse man bald die nach langer Schlacht eroberte Stadt Bachmut aufgeben.
