Ukraine-Krieg: Darja Dugina schrieb an «Buch Z»
Mitten im Ukraine-Krieg kam die Russin Darja Dugina (†29) bei einem Anschlag ums Leben. Offenbar arbeitete sie bis vor ihrem Tod an einem ominösen Buch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die getötete Darja Dugina war für ihren Hass auf die Ukraine bekannt.
- Offenbar arbeitete sie sogar an einem Buch, das sich dem Ukraine-Krieg widmet.
Am Samstagabend, dem 20. August, kam Darja Dugina (†29) bei einem Anschlag ums Leben. Sie war die Tochter des ultranationalistischen Ideologen Alexander Dugin, auch Putins «Hirn» genannt. Über die Hintergründe der Tat herrscht Unklarheit.
Während ein russischer Oppositionspolitiker den russischen Widerstand verantwortlich macht, beschuldigt das offizielle Russland Kiew. Auch ist unklar, ob Duginas Vater eigentliches Ziel des während des Ukraine-Kriegs verübten Anschlags war.
Vor ihrem Tod war Dugina über ultranationalistische Kreise hinaus nicht sehr bekannt. Nun kommt über ihre Aktivitäten aber immer mehr ans Licht. So war Dugina offenbar Mitautorin eines in Kürze erscheinenden Buches über den Ukraine-Krieg, wie die «New York Times» berichtet.
Der Titel: «The Z Book», zu Deutsch: «Das Z Buch», benannt also nach dem Erkennungszeichen der russischen Panzer beim Einmarsch in die Ukraine. Der Buchstabe wurde inzwischen zum Symbol der russischen Kriegsführung und wird auch als «Hakenkreuz Putins» bezeichnet.
Ukraine-Krieg laut Dugina ein «Kampf der Kulturen»
Dugina war getrieben von ihrem Hass auf die Ukraine. Als sie im Juni die eingenommene Hafenstadt Mariupol bereiste, sagte sie im Interview mit einem russischen Radiosender: Der letzte Widerstand im Stahlwerk Azovstal sei mit «satanistischer und schwarzer Energie erfüllt».
Kurz vor ihrem Tod bezeichnete Dugina, die auch journalistisch aktiv war, den Krieg als «unvermeidlichen Kampf der Kulturen». Russland kämpfe gegen «liberalen Totalitarismus und liberalen Faschismus.»
Dugina leugnete Massaker von Butscha
Zwei Tage vor dem Anschlag war sie in einer Talkshow des staatlichen Fernsehens zu Gast. Dort behauptete Dugina, dass sich der «westliche Mensch eine globale Hegemonie» erträume. So wird die zugerechnete oder eingenommene Führungsrolle eines Akteurs bezeichnet.
An einem Vortrag am Freitag bezeichnete sie das Massaker von Butscha sogar als «inszenierte Ereignisse». Erst letzten Monat hatte die britische Regierung Sanktionen gegen Dugina verhängt. Offizielle Begründung: Sie verbreite «häufig und in hohem Masse Desinformationen über die Ukraine und die russische Invasion».