Ukraine-Krieg: Gefangenen-Austausch mit Russen «wird überlegt»
Die beiden im Ukraine-Krieg gefangenen britischen Soldaten könnten ausgetauscht werden. Entsprechende Gespräche fänden statt, so ein Familienmitglied.
Das Wichtigste in Kürze
- Im russischen Staatsfernsehen werden zwei gefangene Briten gezeigt.
- Sie bitten um einen Gefangenen-Austausch gegen Putin-Freund Medwedtschuk.
- Gemäss einem Familienmitglied finden Gespräche in diese Richtung jetzt tatsächlich statt.
Für die beiden britischen Soldaten, die im russischen Staatsfernsehen um einen Gefangenen-Austausch baten, gibt es Hoffnung. Boris Johnsons Regierung soll sich eingeschaltet haben, um eine Lösung zu finden.
Gegenüber der «DailyMail» behauptet die Schwester des gefangenen Shaun Pinner, Cassandra, dass Gespräche in diese Richtung stattfinden würden.
Die Briten «denken an einen Gefangenen-Austausch», behauptet Cassandra. Und fügt an: «Nicht unbedingt mit Viktor Medwedtschuk, aber etwas wird derzeit diskutiert.»
Gestern hat sie zudem ein Statement veröffentlicht, in welchem Sie darum bittet, ihren Bruder fair zu behandeln.
Ukraine-Krieg: Briten in russische Gefangenschaft geraten
Shaun Pinner und Aiden Aislin sind zwei britische Soldaten, die im Ukraine-Krieg an der Ostfront gegen die Russen kämpften. Letzte Woche wurden sie in Mariupol gefangen genommen.
Kurz darauf tauchten sie im russischen Staatsfernsehen auf, wo sie um einen Gefangenen-Austausch baten. Dabei soll es auch um den berühmten Kreml-Vertrauten Viktor Medwedtschuk gehen, der derzeit in ukrainischer Gefangenschaft sitzt.
Medwedtschuks Frau mit Appell an Johnson
In den Aufnahmen ist zu sehen, wie Aislin und Pinner ein Video von Medwedtschuk Frau gezeigt wird. Oksana Medwedtschuk bittet darin Boris Johnson darum, Druck auf Selenskyj auszuüben, um ihren Mann freizulassen.
«Ich verstehe die Situation», meint Pinner darauf an den britischen Premierminister gerichtet. «Wir wollen versuchen, mich und Aislin gegen Herr Medwedtschuk auszutauschen. Wir wären um Ihre Hilfe sehr dankbar.»
Danach denunziert er, offenbar ein Skript vorlesend, seine Armee im Ukraine-Krieg. Sie würde in Mariupol «Zivilisten entführen und verhaften».
Zuvor hatte der ukrainische Geheimdienst ein Video von Medwedtschuk in Umlauf gebracht, in dem er ebenfalls um einen Austausch bat. Selenskyj hatte daraufhin vorgeschlagen, den 67-Jährigen gegen gefangene Ukrainer auszutauschen. Kreml-Sprecher Peskov meinte daraufhin kühl, das Medwedtschuk kein russischer Staatsbürger sei. Er würde den Vorschlag aber an Putin weiterleiten.