Ukraine Krieg: Prorussische Separatisten beschweren sich bei Putin

Simon Binz
Simon Binz

Ukraine,

Eine Gruppe von prorussischen Kämpfern im Ukraine-Krieg erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden der Volksrepublik Donezk.

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Denis Puschilin ist der Anführer der selbst proklamierten Volksrepublik Donezk. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Prorussische Separatisten beschweren sich in einem Video über ihre Militärbehörden.
  • Die Rede ist von Zwangsrekrutierungen, fehlendem Essen und fehlenden Medikamenten.
  • In der öffentlichen Botschaft wenden sich die Soldaten direkt an Wladimir Putin.

Eine Gruppe von Soldaten der sogenannten «Volksrepublik» Donezk hat sich öffentlich über die Zustände in ihrer Armee beschwert. In einem Video machen sie den Behörden des Separatistengebiets schwere Vorwürfe und wenden sich an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Veröffentlicht wurde die Botschaft in einem Telegram-Kanal, über das Video aus dem Ukraine-Krieg berichtet unter anderem «NTV»

Die Männer kämpfen demnach seit Beginn der «speziellen Militäroperation» direkt an der Front in der Region Cherson in der Südukraine. Dabei hätten sich in ihrer Kompanie zahlreiche Personen befunden, «die nach den Gesetzen der Volksrepublik» nicht hätten mobilisiert werden dürfen.

Die Soldaten kritisieren unter anderem, dass das Mobilisierungsverfahren ohne medizinische Untersuchung durchgeführt worden sei. Einige der Soldaten der Kompanie seien psychisch krank, andere litten an chronischen Krankheiten, so der Redner.

Auch kinderreiche Familienväter seien unrechtmässig mobilisiert und zum Kämpfen gezwungen worden. Sie hätten zudem über Monate mit Hunger, bitterer Kälte und fehlender Lebensmittel- und Medikamentenversorgung an der Front ausharren müssen.

Ukraine-Krieg: Soldaten sprechen von «Gleichgültigkeit des Staatsapparats»

In der Botschaft aus dem Ukraine-Krieg werden die Behörden der «Volksrepublik» wiederholt scharf kritisiert. Die Soldaten sprechen von der «Gleichgültigkeit des Staatsapparats». Sie seien deshalb gezwungen, für ihre Rechte einzutreten, heisst es.

Der Redner meint, sie hätten ihre Bedenken gegenüber ihren Kommandanten geäussert, seien aber ignoriert worden. «Die Oberkommandos interpretieren unsere Beschwerden als Sabotage. Sie antworten mit: ‹Zeigen sie ihren Offizieren Respekt›. Ich verstehe nicht, was man davon hat, wenn man seine Soldaten in den Tod schickt?»

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Einige Männer sprechen in dem Video offen über ihre Krankheiten und Lebensumstände. Sie erklären, wieso diese ihren Einsatz an der Front unzulässig machen würden. Die Soldaten nennen dabei sogar ihre Namen und zeigen auch ihre Gesichter. Einer berichtet etwa, dass er sich um seine vielen Kinder kümmern sollte, da seine Frau derzeit arbeitsunfähig ist.

Ein anderer spricht von einer psychischen Störung und sagt, er sei selbstmordgefährdet. Er beschreibt, wie er Ende Februar gewaltsam in das Einberufungsbüro gebracht worden sei. Die Mediziner hätten seine Beschwerden ausser Acht gelassen. Ein weiterer Mann klagt über Thrombose im Bein – seit er an der Front sei, sei die Krankheit fortgeschritten.

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