Ukraine-Krieg: RT-Sendedirektor muss nach Kindsmord-Aussage gehen
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende schockierte Anton Krassowski mit Aussagen zu ukrainischen Kindern.
- Er forderte, ukrainische Kinder zu ertränken oder einzusperren und anzuzünden.
- Jetzt wird er für diese Aussagen vom Sender entlassen.
«Die Äusserungen Anton Krassowskis sind barbarisch und grässlich.» So begründete die Chefin von RT, Margarita Simonjan, am Montag auf ihrem Telegram-Kanal die vorläufige Kündigung.
Zuvor hatte Krassowski sich als Chef des russischsprachigen Programms von RT monatelang als Hassprediger im Ukraine-Krieg betätigt. Seit Februar steht der 47-Jährige auf der Sanktionsliste der EU.
Mehrfache heftige Entgleisungen in TV-Diskussion
Ausgelöst hatte den Skandal Krassowskis Forderung in einer Fernsehsendung: Ukrainische Kinder, die glaubten, die Ukraine sei von Russland okkupiert worden, sollen in einen Fluss geworfen und ertränkt werden. Alternativ könne man sie in einer Hütte einsperren und anzünden.
Daneben sprach er etwa der Ukraine das Existenzrecht ab, rief zur Erschiessung von Ukrainern auf und verharmloste Vergewaltigungen. Die Sendung rief international Empörung hervor. Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba forderte in dem Zusammenhang, Staaten in aller Welt auf, RT bei sich zu verbieten.
Ukraine-Krieg: RT-Chef von «zeitweiligem Wahnsinn» befallen
Simonjan ihrerseits sprach von einem «zeitweiligen Wahnsinn», von dem Krassowski befallen sei. Sie beende die Zusammenarbeit vorerst, damit niemand auf den Gedanken komme, dass sie oder andere RT-Mitarbeiter diese Ansichten teilten. Krassowski, der einst als liberaler Journalist galt, ist in den vergangenen Jahren aber mehrfach mit Gewaltverherrlichung aufgefallen.
Erst Anfang Oktober kommentierte er die massiven Raketenschläge gegen die Ukraine damit, dass er jetzt glücklich sei. «Ich tanze auf dem Balkon im Nachthemd mit der Aufschrift »Russlands Armee«», erklärte er.
Sorgen Sie sich vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg?
Krassowski erklärte am Montag, er bedauere, die Grenze überschritten zu haben. Manchmal sei es so, dass er sich in seinen Sendungen zu sehr hinreissen lasse, begründete er seine Entgleisungen.