Ukraine Krieg: So finden Sie verlässliche Quellen und Videos

Zum Ukraine Krieg gibt es täglich eine Flutwelle an neuen Informationen. Ein Experte erklärt, wie man Wahrheit von Fake News unterscheiden kann.

Soziale Medien Ukraine Krieg
Informationen in den sozialen Medien sollten sorgfältig geprüft werden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Informationen zum Ukraine-Krieg ist es oft schwer, diese zu überprüfen.
  • So stellen sich Bilder oder Videos immer wieder als alt oder gefälscht heraus.
  • Ein Experte erklärt bei Nau.ch, wie man verlässliche Quellen zum Krieg finden kann.

Zum Ukraine-Krieg wird täglich eine neue Flutwelle an Informationen verbreitet: von News-Artikeln und Expertenanalysen bis hin zu tausenden Bildern und Videos in den sozialen Medien.

Dabei ist es oft schwer zu wissen, welche Quellen vertrauenswürdig sind. Aber wie kann man sicherstellen, nicht auf Fake News hereinzufallen?

«Zunächst sollte man aufpassen, dass man selbst nicht zur Desinformation beiträgt», sagt Thilo von Pape, Professor für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung. «Man sollte also in den sozialen Medien nichts teilen oder liken, das man nicht auf eine verlässliche Quelle zurückführen konnte.»

Fake News Ukraine Krieg
Fake News sind weit verbreitet – auch zum Ukraine-Krieg. - Keystone

Verlässliche Neuigkeiten finden sich gemäss dem Professor der Universität Freiburg vor allem bei etablierten Medien. «Im Zweifelsfall sind öffentlich-rechtliche Fernseh- und Radiosender hier eine gute Quelle», so der Experte. Auch auf grosse internationale Sender wie CNN, deren Korrespondenten vor Ort berichten, könne man sich verlassen.

Informationen zu Ukraine Krieg zurückverfolgen

Von Pape erklärt weiter: «Bei den genannten Medien kann man davon ausgehen, dass sie ihre Inhalte sorgfältig überprüfen und Zweifel gegebenenfalls auch dazu sagen.» Bei Informationen in den sozialen Medien sollte man daher versuchen, deren journalistische Quelle zurückzuverfolgen.

Aber aufgepasst: «Manches wird auch fehlerhaft etwa der ‹New York Times› oder der Nachrichtenagentur Reuters zugeschrieben», so der Medienwissenschaftler. Daher solle man alles bis zur Webseite der Organisation selbst zurückzuführen versuchen.

New York Times
Der Sitz der «New York Times». - AFP

Das gelingt mit einer Suche nach dem Titel des Videos oder etwa durch die Google-Bildersuche. Von Pape fügt hinzu: «Dabei erweisen sich besonders spektakuläre Aufnahmen vom Kampfgeschehen häufig als alte Bilder, etwa aus Kriegen in Syrien und Libyen.»

Neben dem sorgfältigen Prüfen von Informationen zum Ukraine-Krieg hat von Pape aber noch einen anderen Ratschlag, was den Medienkonsum angeht: «Es ist gut, sich manchmal eine gewisse Geduld und einen gewissen Rhythmus beim Lesen und Schauen der Nachrichten aufzuerlegen.»

Sind Sie auch schon ins «Doomscrolling» verfallen?

Sobald man etwa eine Webseite neu aufruft und alle Artikel schon gelesen hat, sei es Zeit, Pause zu machen. «Noch schlimmer sind aber soziale Medien», warnt er. «Da kommen sekündlich Tweets oder Videos auf Tiktok zur Ukraine. Dabei kann man in sogenanntes Doomscrolling verfallen, also exzessives Nachladen negativer Nachrichten

Neuladen von Nachrichten schadet unserer Psyche

Dies sei aber oft sehr schlecht für unser Gemüt. Zudem bestehe die Gefahr, auf verstörende Bilder zu stossen, bevor diese von den sozialen Netzwerken gelöscht werden. «Um da rauszukommen, kann es helfen, sich bewusst weiter für andere Themen zu interessieren», meint der Experte.

Und man kann noch etwas anderes tun, erklärt von Pape zum Abschluss: «Exzessiver Medienkonsum kann aus einem Gefühl der Hilflosigkeit heraus entstehen. Am Kampfgeschehen können wir aber nichts ändern. Jedoch können wir auf viele Arten den Opfern des Krieges helfen, etwa durch Spenden für Geflüchtete aus dem Ukraine-Krieg.»

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