Ukraine Krieg: Tausende Frauen melden sich für Schiesskurse an
Russische Truppen gehen im Ukraine-Krieg auch gegenüber den Frauen immer brutaler vor. Deshalb melden sich viele von ihnen jetzt für Schiesskurse an.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Kriegsausbruch in der Ukraine werden immer wieder Frauen von Russen vergewaltigt.
- Die Ukrainerinnen wollen sich nun schützen und greifen zu Waffen.
- In der Stadt Ivano-Frankivsk haben sich schon Tausende zu den Kursen angemeldet.
Berichte von Vergewaltigungen und Folterungen – vor allem auch an Frauen – werden im Ukraine-Krieg immer häufiger. Schon als russische Truppen die ukrainische Stadt Butscha überfallen hatten, wurden Dutzende nackte Frauenleichen auf den Strassen gefunden. Die systematische Vergewaltigung von Frauen und Mädchen ist mittlerweile grausame Realität.
Deshalb wollen sich die Frauen nun wehren. In der Stadt Ivano-Frankivsk im Westen der Ukraine gibt es nun mehrere Schulen, die Schiesskurse anbieten, schreibt der «Guardian». Mindestens fünf Schulen seien am Projekt beteiligt.
«Frauen müssen bereit sein, sich und ihre Familien zu schützen», sagt Ruslan Martsinkiw, der Bürgermeister der Stadt zur Zeitung. «Im Moment gibt es in Iwano-Frankivsk keine Kämpfe, aber wenn hier Krieg ausbricht, wird es eine andere Situation sein.»
Tausende Frauen melden sich wegen Ukraine-Krieg zu Schiesskursen an
Angeboten werden die Kurse seit dem Massaker in Butscha, und sie werden immer beliebter – die Nachfrage ist riesig. Am ersten Wochenende hatten sich mehr als 3700 Frauen angemeldet. In den Wochen danach Tausende weitere. Noch immer gibt es eine Warteliste mit mehr als 6300 Frauen.
Der Unterricht wird zweigeteilt: Die Grundlagen der Handhabung einer Kalaschnikow und Schiessübungen mit einem Luftgewehr.
Teilnehmerin Galida sagt: «Man muss diese Fähigkeiten kennen und die Möglichkeit haben, sich in Zukunft zu verteidigen. Ich habe einen Sohn und einen Mann, die in der Armee sind. Aber ich brauche es für mich selbst, im Notfall.» Und sie fährt fort: «Es wäre besser, wenn ich es nie brauche, aber zumindest werde ich wissen, wie man es benutzt.»