Ukraine Krieg: Ukrainischen Zootieren droht der Hungertod
Im Ukraine-Krieg sterben Zootiere durch Angriffe russischer Truppen oder weil den Zoos das Geld und damit die Futtermittel ausgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ukrainische Tiere in Zoos und Reservaten leiden unter dem Krieg.
- Den Betreibern gehen die Futtermittel aus, weil Gelder fehlen.
- Ausserdem beschädigen russische Truppen Zoos und Naturreservate.
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine drohen Tiere in ukrainischen Zoos zu verhungern. Lieferungen von Tierfutter mussten wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen teils ausgesetzt werden. Ausserdem geht den Zoos und Tierparks wegen ausbleibender Besucher im Ukraine-Krieg das nötige Geld aus.
Tierschützer bestätigen gegenüber der britischen Zeitung «The Independent», dass der Transport von Tierfutter «unmöglich oder extrem eingeschränkt» geworden ist. Betroffen ist unter anderem der Steppen-Naturpark Askanija-Nowa in der Südukraine. 4000 Tieren, darunter Wildpferde, Lamas und Bisons, droht jetzt der Hungertod.
Ukraine Krieg: Auch Zoos werden angegriffen
Das gleiche Schicksal droht dem Mykolajiw Zoo, zwei Autostunden von der Hafenstadt Odessa entfernt. Direktor Wolodymyr Topchyi ruft nun dazu auf, elektronische Tickets zu kaufen. Nur so könne verhindert werden, dass die 4000 Giraffen, Eisbären, Elefanten, Tiger und Co nicht sterben müssen.
VIDEO: The 4,000 animals held at Ukraine's Mykolaiv Zoo are trapped by bombardments, with Russian rockets landing among them and evacuation via the bridge across the Buh river to territory held by Ukrainian forces unfeasible pic.twitter.com/dbfiEi4Slg
— AFP News Agency (@AFP) March 23, 2022
Andere Zoos in der Ukraine folgen diesem Beispiel. Unterstützung beim Sammeln der Spenden erhalten sie dabei auch aus dem Ausland.
In einem Steppenreservat sind der Organisation Animal Survival zufolge sogar russische Panzer mehrfach eingedrungen. Dabei ging der Zaun kaputt, sodass dieser nun dringend wieder aufgebaut werden müsse.
«Russische Panzer zerstören Heimat von Tieren»
Die Organisation appelliert: «Wenn die Tiere fliehen, ist ihr Schicksal besiegelt. Sie werden im Krieg niedergemäht.» Zudem seien Tiere wie Bisons in den Reservaten zentral für das Ökosystem. Sie sorgen dafür, dass fremde invasive Pflanzen nicht wachsen können.
Auch der Feldman-Ecopark in Charkiw wurde im Ukraine-Krieg angegriffen und dabei teilweise zerstört. Der Zoo meldet, dass Kängurus während einer Notfallaktion gerettet werden konnten. Andere Zootiere, darunter Orang-Utans, wurden bei den russischen Angriffen getötet. Auch drei Zoomitarbeiter verloren ihr Leben.
Animal Survival sagt zur aktuellen Situation in der Ukraine: «[Die Tiere] müssen schrecklich leiden, weil russische Panzer ihre Heimat zerstören.» Nach Ende des Krieges müsse daher dafür gesorgt werden, dass der Lebensraum für die Tiere wieder bewohnbar gemacht werde.