Ukraine Krieg: Viele Russen haben aufgehört, Staats-TV zu schauen
Immer weniger Russen interessieren sich während des Ukraine-Kriegs für staatliche TV-Sender. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts «Rosmir».
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Fernsehsender werden von der Regierung zensiert und kontrolliert.
- Laut einem Bericht nimmt das Interesse am Staats-TV während des Kriegs zunehmend ab.
- Zu Beginn der Invasion schalteten 86 Prozent der Russen ein, nun sind es noch 65 Prozent.
Gut sechs Monate dauert der Ukraine-Krieg mittlerweile schon an. Am 24. Februar dieses Jahres marschierten russische Truppen im Osten des Landes ein.
Seit Beginn der Invasion wird in Russland nicht von einem Krieg gesprochen. Vielmehr nennt Präsident Wladimir Putin sein Vorgehen eine «Spezialoperation».
Weniger Interesse an staatlichen Sendern
Via Staatsfernsehen verbreitet er Propaganda, die Inhalte der Sender sind stark kontrolliert und unterliegen der Zensur. So wurden in der Vergangenheit beispielsweise Atomschläge gegen europäische Städte live simuliert oder russische Kriegsverbrechen geleugnet.
Russinnen und Russen wenden sich jedoch immer mehr von den vom Kreml kontrollierten Sendern ab. Das schreibt die «Daily Mail» und verweist auf eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts «Rosmir» und einen Bericht der «Moscow Times».
Demnach schauen nur noch 65 Prozent der Bevölkerung regelmässig Staatsfernsehen. Zu Beginn des Krieges waren es noch 86 Prozent. Heisst: Knapp ein Viertel hat sich mittlerweile von Sendern wie «Russia 1» oder «NT TV» abgewendet.
Laut britischen Medien gebe es dafür einen simplen Grund. So soll die unerbittliche Pro-Kriegs-Propaganda die Russinnen und Russen ganz einfach langweilen. Andere Umfragen würden zudem zeigen, dass immer weniger Menschen den Ukraine-Krieg überhaupt befürworten.