Ukrainische Matrosen sind laut Kreml keine Kriegsgefangenen
Auf russischem Territorium gibt es keine Kriegsgefangenen, sagt der Kreml. Russland hält aber Matrosen aus der Ukraine gefangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen die ukrainischen Matrosen werde in Russland wegen Grenzverletzung ermittelt.
- Damit entgegnet der Kreml der Darstellung Kiews, es handle sich um Kriegsgefangene.
Nach gut einem Monat in russischer Untersuchungshaft deutet sich keine baldige Freilassung der festgesetzten ukrainischen Seeleute an. Der Kreml stellte heute Freitag erneut klar, dass gegen die Matrosen wegen Grenzverletzung ermittelt werde. «Auf dem russischen Territorium gibt es keine Kriegsgefangenen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow heute Freitag in Moskau laut russischen Medien.
Ukrainische Medien berichteten zuvor, die Matrosen hätten über einen Anwalt erklärt, sie befänden sich in Kriegsgefangenschaft. Die Regierung in Kiew hatte zuletzt ebenfalls davon gesprochen, die Seeleute hätten den Status von Kriegsgefangenen und dürften deshalb nicht verurteilt werden.
Der russische Küstenschutz hatte Ende November im Schwarzen Meer vor der Strasse von Kertsch drei ukrainische Boote mit 24 Mann Besatzung gewaltsam festgesetzt. Nach dem Vorfall wurden sie in ein Gefängnis nach Moskau verlegt. Bei einem Prozess in Russland drohen den Matrosen bis zu sechs Jahre Haft.
Der US-Sondergesandte für den Ukraine-Krieg, Kurt Volker, hatte Anfang der Woche die Erwartung geäussert, dass die Seeleute noch vor dem orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Januar freikommen könnten. Die Ukraine hatte einen Austausch von verurteilten Russen vorgeschlagen, wenn Russland im Gegenzug die festgesetzten Matrosen gehen lässt.